(10.03.2013, 12:52:05)lalalingu schrieb: Die "komischen" Sätze sollten Dummy-Elemente zwischen den anderen Sätzen sein. Wir haben das in der Uni so gelernt, dass die Leute dadurch mehr auf ihr Sprachgefühl hören sollen als auf ihr in der Schule angelerntes Wissen, und, dass sie sich dadurch nicht nur auf die Sätze konzentrieren, um die es geht, und zu viel nachdenken. Ich persönlich fand das auch eher seltsam, weil man ja eh sofort merkt, worum es geht und normalerweise so oder so über die Antworten nachdenkt. Hab es trotzdem gemacht, auch wenn ich mir bei der Umsetzung sichtlich schwer getan hab.
Das mit den Fillern bzw. Dummies, um die Probanden von der eigentlichen Fragestellung abzulenken, ist ja durchaus richtig, aber auch dabei muss man einiges beachten:
Zum einen sollten es ausreichend viele sein. Wieviele genau, ist wohl von der Fragestellung, der genauen Methode und von Standards in dem Bereich abhängig. Als ich so was ähnliches (d.h. einen Papierfragenbogen zur Akzeptabilitätsurteilen) mal gemacht habe, hatten wir ein Verhältnis von 1:4, d.h. bei zwölf kritischen Sätzen wären das 48 Filler und insgesamt also 60 Sätze.
Wenn das Ziel ist, die kritischen Sätze quasi zu verstecken und/oder den Probanden auf eine falsche Fährte zu locken, muss man sich Filler überlegen, die stark ablenken und eine andere Struktur aufweisen, als die Sätze, um die es eigentlich geht. Je nachdem um was geht, können das auch "kaputte" Sätze sein, die grammatisch/semantisch "falsch" erscheinen. So was baut man (für manche Fragestellungen) z.B. auch zu Kontrollzwecken ein.
Außerdem sollte man sich auch eine optimale Verteilung überlegen, damit ähnliche Sätze nicht oder zumindest nicht zu oft hintereinander kommen bzw. maximale Abstände haben. Bei kleineren Mengen kann man das von Hand machen, für größere gibt es Programme, die Items pseudorandomisieren (also nach bestimmten Bedingungen "zufällig" anordnen).
Innerhalb einer laufenden Untersuchung irgendwas am Aufbau bzw. der Methode zu verändern halte ich für eine schlechte Idee, weil's dann nicht mehr (so ohne weiteres) nachvollziehbar ist, und man möglicherweise nicht mehr alle Variablen kontrollieren kann. Empirische Untersuchungen sollten immer so gestaltet und beschrieben werden, dass sie jederzeit wiederhol- und damit falsifizierbar sind, wenn das irgendwie wissenschaftlich verwendbar sein soll. (Hausarbeiten werden wohl selten wirklich wissenschaftlich verwendet, trotzdem müssen sie diesen Anforderungen genügen.)
Jetzt kannst du daran wohl nichts mehr ändern, aber evtl. für's nächste Mal ;)
(10.03.2013, 13:09:54)janwo schrieb: Warum, oh warum kommt Ihr immer auf den allerletzten Drücker mit so etwas um die Ecke?
Da spricht wohl der Dozent... ;)