Wir haben im Deutschen keinen orthoepischen
Standard. Im Gegensatz zur amtlich festgelegten Rechtschreibung ist die Aussprache nicht standardisiert. Wir haben also allenfalls eine
Norm, die idealerweise auf empirischen Daten beruht und nicht auf persönlichen (Transkriptions-)Vorlieben des einen oder anderen Autors.
Mich würde wirklich interessieren, was die Dudenredaktion bewogen hat, zwischen 2005 und 2015 ihre Meinung zu ändern. Denen unterstelle ich am ehesten, dass sie eine breite Datenbasis benutzt haben.
"Absurd" trifft es für meinen Geschmack ganz gut. Nun habe ich schon immer Probleme damit gehabt, Vokale korrekt zu verorten und transkribieren, aber das [ø] hier, das würde ich wirklich nur im nichtniederdeutschen Ostdeutschland passend finden. (Man sollte z.B. nicht vergessen, dass Herr Hall in Ostberlin und Leipzig tätig war/ist.)