Die Sprache als Lernfeld.

Hallo liebes Forum!


Ich bin neu hier im Forum .
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich gedacht habe, hier vielleicht mein Problem lösen zu können.
Ich habe quasi bisher kaum gesprochen. Ich war bisher immer der Stille Einzelgänger.
Doch ich hab den Menschen noch viel zu geben und deswegen würde ich gerne deutlicher ausdrücken und klarer sprechen.
Meine Stimme ist nicht sonderlich gut ausgebildet. Ich leide an einem Stimmschwund, einem notorischen Wegbrechen meiner Stimme wenn ich reden will. Ich hatte keinen wirkliche Stimmbruch und spreche wenn ich denn mal traue zu sprechen sehr ungewöhnlich (hängt z.T. auch mit meiner Krankheit zusammen, das meine Stimme nasal klingt.

Deswegen hatte ich immer das Gefühl, das Leben würde an mir vorbei laufen, weil ich das Leben nicht selbst be-stimmen kann.
Doch ich habe sehr wohl Veranlagungen und das Wissen wie man richtig spricht in mir. Ich muss es nur ausführlicher anwenden.
Ich habe mich immer gedrückt zu reden weil es sehr bequem war nicht zu sprechen. Aber da ich mehr mit Menschen zu tun haben möchte möchte ich nun irgendwie den Schalter umlegen und die Sprechtechniken anwenden.

Meine Frage an euch: Wie krieg ich eine bessere Semantik in meine Stimme, dass die mir nicht immer wegbricht? Ich bin der "Abbrecher" im Sprechen. Ich kann meine Sätze kaum artikulativ aussprechen, weil ich die Sätze gar nicht gebrochen kriege.
Ich habe deswegen immer alles in mich hinein gefressen und dachte immer das das immer so bleiben muss weil ich nicht anders kann.
Ich kann vielleicht wirklich nicht, aber ich will es wenigstens versuchen. 

Meine Stimme "bröselt" auch immer so. Meine Stimme ist nicht klar und rein. Das stört mich extrem. Wie kann ich an den Baustellen arbeiten?

Mit freundlichen Grüßen
Linguischtische Schbrechblase

Hallo Schbrechblase,

ich bin mir nicht sicher, ob wir dir hier bieten können, was du suchst (die anderen aus dem Team können mir gerne widersprechen). Für mich klingt das, als wärest du bei einer Sprechtrainerin / einem Sprechtrainer besser aufgehoben. Vielleicht kannst du recherchieren, ob es bei dir in der Nähe entsprechende Sprechtraining / Stimmtraining-Angebote gibt?

Viele Grüße
lingucat

Hallo,
bieten können wir dir hier sicherlich nicht recht viel. Ich weiß nicht, ob wir viele Mitglieder mit logopädischer Ausbildung oder Kenntnis haben. Zudem wäre eine Beratung oder Therapie sicherlich angeraten, unter Umständen könnte sogar bei ausreichendem Leidensdruck die Krankenkasse die Kosten einer logopädischen Therapie übernehmen. Da es nicht dem Ethos des Berufsstandes entspricht, wirst du hier keine volle Beratung von Logopäden kriegen können. Daher können wir dir höchstens mit ein paar Ideen helfen.

Allgemein kann ich dir nur sagen, dass die üblichen Tipps erst einmal keine schlechte Anknüpfstelle sind. Dazu gehören lautes Sprechen mit sich selbst, wenn keiner dabei ist, sich selbst Geschichten erzählen, laut Texte vorlesen etc. Auch kann lautes und melodisches Singen nicht schaden, um die Stimme weiter zu trainieren und sich in die intonatorischen Feinheiten hineinzufühlen und die Stimmorgane physisch zu trainieren und das atmen besser einzusetzen, es kann helfen, mit nahestehenden Menschen intensiver zu sprechen, sie vielleicht nach bewusstem Training fragen, wo man bestimmte Dinge lauter spricht, man besonders auf Deutlichkeit, Konstanz der Stimme, Klarheit etc. achtet und direktes Feedback vom Gegenüber bekommt, um direkt an der Stelle mehr Gewicht in die Stimme zu legen. Vielleicht hilft es auch, mit deinem Smartphone Texte einsprechen zu üben mit der Google Spracherkennung - desto besser du wirst, umso besser sollte auch die Erkennung werden.
Und weiter würde ich immer Gebärdensprachkurse empfehlen, sie helfen bei allerlei Kommunikationsproblemen. Zuerst einmal wird der normale Reflex und Drang zur Kommunikation weiterhin stimuliert und du hast ein für dich frustfreieres Medium der Sprache, das nicht durch deine Artikulationsprobleme ausgebremst wird. Das hilft dir insofern, als dass du ein besseres Gefühl zur Kommunikation bekommst, weil du in Kursen nur durch dein Gebärdenwissensstand eingeschränkt bist, aber nicht durch deine als frustrierend wahrgenommene Artikulationsstörung. Das fördert eine erleichtere Herangehensweise an Kommunikation per se.

Vielleicht hilft dir das ja ein wenig. Ich weiß selbst, wie frustierend Sprachprobleme sein können. Ich habe erst mit 5~6 Jahren angefangen zu sprechen durch meine Autismusspektrumsstörung und habe noch immer Probleme mit deutlicher Sprache und werde in vielen Momenten semi- bis non-verbal. Gebärdensprache hat mir da sehr geholfen, durch das visuelle Medium eine neue Modalität für die Kommunikation zu finden, die mir auch bei meiner Akustischen Verarbeitungsstörung hilft, weil ich Probleme habe, Sprache deutlich zu verstehen.

Viele Grüße,
Kevin