Erkläre mich, bitte, wo man ß benutzen darf

Hallo, die kluge Leute.
Ich brauche Hilfe in der Frage, ob ich immer ß benutzen kann. Wenn nicht, könnten sie mir sagen, wo man darf und nicht darf.

Ich bedanke alle, die mir mit diesem Moment helfen.

Die Faustregeln, die man etwa in der Schule lernt, sind: Normales 's' ist der Standard. Nach einem kurzen Vokal wird 'ss' geschrieben. 'ß' kommt nach langem Vokal oder Diphthong. Bis 2017 gab es 'ß' zudem offiziell nur als Kleinbuchstaben; bei ausschließlicher Verwendung von Großbuchstaben wurde immer 'ss' statt 'ß' geschrieben. Das sind nur die groben Regeln. Details findest du hier: https://www.duden.de/sprachwissen/rechts...scharfes-s Manche Ausnahmen muss man auch auswendig lernen.


Texte von vor der Rechtschreibreform von 1996 folgen anderen Regeln. Zudem gibt es in den offiziellen Regeln der Schweiz und Liechtensteins nur 'ss' und kein 'ß'. Generell kann einem schon mal 'ss' statt 'ß' begegnen, wenn kein 'ß' zu Verfügung steht (zum Beispiel in computervermittelter Kommunikation).

(24.11.2019, 11:03:03)KonstantinCherkai schrieb: Hallo, die kluge Leute.
Ich brauche Hilfe in der Frage, ob ich immer ß benutzen kann. Wenn nicht, könnten sie mir sagen, wo man darf und nicht darf.

Ich bedanke alle, die mir mit diesem Moment helfen.

1) Sie "können" das ß, verwenden, wo sie wollen. (Modalverben) – Das heißt aber nicht, dass die Verwendung korrekt ist.

2) "Ich bedanke alle, die mir mit diesem Moment helfen." – Ich danke allen zum voraus für Ihre Hilfe.

3) "RE: Erkläre mich, bitte, wo man ß benutzen darf" – Erklären Sie mir bitte, wo man das ß benutzen darf (soll)! (Imperativ)

(05.12.2019, 07:41:17)Hans Landberner schrieb: 1) Sie "können" das ß, verwenden, wo sie wollen. (Modalverben) – Das heißt aber nicht, dass die Verwendung korrekt ist.

Das ist Haarspalterei auf dem Oberlehrerniveau "Ich weiß nicht, ob du es kannst, aber du darfst...". Wer ein normales Maß an kommunikativer Kooperationsbereitschaft hat, versteht die Frage und ihre Implikation richtig.

(05.12.2019, 07:41:17)Hans Landberner schrieb: 2) "Ich bedanke alle, die mir mit diesem Moment helfen." – Ich danke allen zum voraus für Ihre Hilfe.

Wenn schon korrigieren, dann bitte auch korrekt! Also: Im Voraus und ihre, da es hier keine Anredeform ist, sondern mit allen" kongruiert.

(05.12.2019, 07:41:17)Hans Landberner schrieb: 3) "RE: Erkläre mich, bitte, wo man ß benutzen darf" – Erklären Sie mir bitte, wo man das ß benutzen darf (soll)! (Imperativ)

Ob jemand duzt oder siezt sei ihm/ihr doch bitte selbst überlassen.

So weit zur fachlichen Seite Ihrer "Korrekturen".

[hl]

Und jetzt noch einmal ganz unmissverständlich:

 Moderatoren-Hinweis: Ich erinnere an die Verwarnung vom 04.08.2017. Keine weiteren unaufgeforderten "Korrekturen"! Wer verbessert werden will, bittet darum. Alle anderen beleidigt und vergrault solches Verhalten nur.

Hans Landberner schrieb:3) "RE: Erkläre mich, bitte, wo man ß benutzen darf" – Erklären Sie mir bitte, wo man das ß benutzen darf (soll)! (Imperativ)

Imperativ? Indirekter Fragesatz. Imperativ wäre z.B.:    Benutze das so!

Naja, Benutzen Sie ist schon der höfliche Imperativ.

janwo schrieb:Naja, Benutzen Sie ist schon der höfliche Imperativ.

Sicher. Aber auf jeden fall ist "Erklären Sie mir bitte, wo man das benutzen darf" überhaupt kein Imperativ. Der Imperativ ist eine Form. Man kann ihn verwenden, um jemanden dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun. Man kann aber auch "Bu bidamu" sagen, um jemanden dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun. Imperativ als Form - ob höflich oder weniger höflich - ist eine Form, die konventionell die Absicht, den Adressaten zu einer Handlungsweise zu bringen, anzeigt.     Weil das als Korrektur angebotene "Erklären Sie mir bitte, wo man das benutzen darf" überhaupt kein Imperativ ist, war auch diese Korrektur daneben.    Vielleicht macht das nun auch wieder einen haarspalterischen Eindruck. Aber die Verwechslung eines als Aufforderung verwendeten indirekten Fragesatzes mit der Form Imperativ finde ich nun doch bemerkenswert.

Auch zum Beispiel im Persischen gibt es ganz spezielle Imperativformen, die nur für das Auffordern 'gemacht' zu sein scheinen. Verwendungsweise und Form zu verwechseln ist wohl eine Art Kategorienfehler (bzgl. Kategorie im Sinne Eisenbergs jedenfalls).

kunnukun schrieb:

janwo schrieb:Naja, Benutzen Sie ist schon der höfliche Imperativ.

Sicher. Aber auf jeden Fall ist "wo man das benutzen darf" in "Erklären Sie mir bitte, wo man das benutzen darf" überhaupt kein Imperativ. Der Imperativ ist eine Form. Man kann ihn verwenden, um jemanden dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun. Man kann aber auch "Bu bidamu" sagen, um jemanden dazu zu bringen, etwas Bestimmtes zu tun. Imperativ als Form - ob höflich oder weniger höflich - ist eine Form, die konventionell die Absicht, den Adressaten zu einer Handlungsweise zu bringen, anzeigt.     Weil das als Korrektur angebotene "Erklären Sie mir bitte, wo man das benutzen darf" überhaupt kein Imperativ ist, war auch diese Korrektur daneben.    Vielleicht macht das nun auch wieder einen haarspalterischen Eindruck. Aber die Verwechslung eines als Aufforderung verwendeten indirekten Fragesatzes mit der Form Imperativ finde ich nun doch bemerkenswert.

Auch zum Beispiel im Persischen gibt es ganz spezielle Imperativformen, die nur für das Auffordern 'gemacht' zu sein scheinen. Verwendungsweise und Form zu verwechseln ist wohl eine Art Kategorienfehler (bzgl. Kategorie im Sinne Eisenbergs jedenfalls).

Oh, ich Idiot! Das bezog sich auf "Erklären Sie mir bitte". Tomaten im Hirn.