Flussname

Hallo, ich weiß immer noch nicht wo im Forum ich diese Fragen stellen kann. Ich tue es dann hier. Der häufige Flussname Aa interessiert mich. Woher kommt so ein Name wie Aa und was bedeutet er? Wikipedia gibt nur spärliche Antworten. Süddeutsch Ache usw. Auf Plattdeutsch sagen wir AO so ein Zwischending zwischen A und O. Hat jemand davon ne Ahnung?
Danke

Laut Grimm (DWB) geht der Flussname Aa auf althochdeutsch aha, mhd. ahe zurück, was im Grunde Wasser bzw. Fluss bedeutete. Daher ist es auch häufig die Benennung von eben Flüssen, bzw. Teil von Ortsnamen, die auf Flussbezeichnungen zurückgehen (Fulda). Zu der plattdeutschen Variante kann ich nichts sagen, diese Aussprachevariante ist mir aus meinem niederdeutschen Dialekt nicht geläufig.

Ja danke. Ähnliches sagt Wikipedia. Es wäre vielleicht sinnvoll die Begriffe, wenn möglich, in einem alten Satzkontext zu sehen.

In solchen Fällen kann sich oft auch ein Blick in die Nachbarsprachen lohnen. In den nordgermanischen Sprachen etwa gibt es 'á/å(/aa)', z. B. Isländisch 'Hvítá' ~ 'weißer Fluss/"Weißfluss"', oder dänisch "Kongeå" (dt. Name "Königsau"). Bei letzterem wird auch die von Grimm beschriebene Nähe zum Wort 'Aue' bzw. zur Endung '-au' deutlich: www.woerterbuchnetz.de/DWB2?lemid=A13219. Auch die Dänische Stadt 'Aarhus/Århus' gehört in diese Reihe. Spannend ist, dass Wikipedia für den Fluss 'Ahr' (und die davon abgeleiteten Ortsnamen) ein keltisches Wort "aha" mit derselben Bedeutung angibt. Das erscheint nicht direkt komplett unplausibel (und letztendlich ist es ja beides indoeuropäisch), aber eine Quellenangabe, warum dieser und nicht ein germanischer Ursprung fehlt leider.

Und zur Frage nach dem Unterforum: Solche Fragen passen natürlich besonders gut in unser Unterforum Etymologiesprechstunde. Aber hier bist du auch nicht falsch.

Im Grunde sind diese Namen, die Alteuropäische Hydronymie, wesentlich älter als "Keltisch" oder "Germanisch". Einen interessanten Beitrag hat neulich – aus traurigem Anlass – Prof. Udolph auf Facebook geschrieben: https://www.facebook.com/prof.udolph/pos...5759898248

(20.08.2021, 08:46:02)weev schrieb:  Auf Plattdeutsch sagen wir AO so ein Zwischending zwischen A und O. Hat jemand davon ne Ahnung?

Das dürfte das [ɑ], sein, der Laut, der sich typisch Hamburgisch anhört (mir fällt dazu immer ein NDR2-Moderator ein, dem es viel Vergnügen bereitete, eine Band der 80-er-Jahre anzukündigen als "Bononoromo" ). Den gibt e z.B. auch im Westfälischen.

(24.08.2021, 05:17:00)janwo schrieb:

(20.08.2021, 08:46:02)weev schrieb:  Auf Plattdeutsch sagen wir AO so ein Zwischending zwischen A und O. Hat jemand davon ne Ahnung?

Das dürfte das [ɑ], sein, der Laut, der sich typisch Hamburgisch anhört (mir fällt dazu immer ein NDR2-Moderator ein, dem es viel Vergnügen bereitete, eine Band der 80-er-Jahre anzukündigen als "Bononoromo" ). Den gibt e z.B. auch im Westfälischen.

Naja, die Aa auf Bocholter Platt wird wie ein tiefes kehliges O ausgesprochen

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dank an alle. Den Begriff in einem "alten" Satz wo dieses Ahe, ache usw. vorkommt wäre nicht schlecht gewesen. Aber danke.

Bei diesen alten Namen ist das mit dem Kontext schwierig. Dieses Namengut kommt aus Zeiten, aus denen wir keine schriftlichen Überlieferungen haben.

Später, im Althochdeutschen, ist das belegt, such mal in dieem PDF nach " aha " (mit den Leerzeichen) https://www.koeblergerhard.de/Fontes/Sam...er1986.pdf

Interessante Seite/PDF! Altsprachliche Texte gibt es wohl (Minnesang, Lex Salica, Edda usw.). Nur wurde zuerst leider alles in Latein geschrieben. In einem sehr alten text las ich mal in einem Wort vv für u ! Deshalb sagen die Engländer für Steward, Stuard und W heißt doppeltes u .  Besiedlung Englands war ca. 600. Ich denke das wars mit meiner Aa-Frage. Danke