Hallo,
ich hätte da gleich mal eine Frage: Was meinst du mit "klinisch relevant"?
Ich denke, die "Häufigkeit von Ironie" ist situationsabhängig. Ich denke, du müsstest schon ein wenig präzisieren, was genau du wissen möchtest. Eine genau Zahl wird dir hier kein Linguist, der nicht seine Glaubhaftigkeit verlieren möchte, geben können. Vielleicht schaust du einmal bei Grice (1993): "Logic and Conversation" nach, kurz hier im Überblick (
https://de.wikipedia.org/wiki/Konversationsmaximen). Grundlegend lässt sich aus pragmatischer Sicht sagen, dass einer ironischen Aussage eine Implikatur inherent sein muss oder ihr eine Implikatur vorausgehen muss (Implikatur als Verletzung einer Konversationsmaxime). Dies ist grundsätzlich immer und in jeder Aussage möglich und deshalb ist es interpretationsabhänig, ob ein Hörer (oder Leser) eine Aussage als ironisch versteht oder nicht, je nachdem ob eine Impliktur vorhanden ist, diese erkannt wird und letztendlich auch auf diese reagiert wird. Hier absolute quantitative Daten zu suchen ist sicherlich schwer möglich und auch wenig sinnvoll, da ja der Wtz der Ironie ist, die Interpretationsabhängigkeit von Äußerungen auszunutzen. Es ist der Moment der Unsicherheit aus dem die Ironie entsteht und nicht die Sicherheit.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig relative Sicherheit stiften.
Viele Grüße,
Johannes