Korpusdesign bei 2 Probandengruppen und 2 Textsorten

Ich habe ein Problem bezüglich der Ordnung / Gestaltung meiner Daten im Korpus bzw. bei dem Design zweier Korpora.
Ich möchte untersuchen, ob es einen Unterschied in den Gottesvorstellungen (Sachtexte wurden geschrieben) und dem Gebrauch religiöser Metaphern (Gebete wurden geschrieben) zwischen Probanden an Konfessionsschulen und an staatlichen Schulen gibt. Darüber hinaus habe ich Daten zur sozialen und religiösen Biografie mittels eines Fragebogens erhoben. 
Also habe ich an 4 staatlichen und 4 konfessionellen Schulen in den Klassen 7-13 von 840 Probanden jeweils Gebete und Sachtexte schreiben lassen und überlege nun:

Ich benötige 2 unterschiedliche Korpora : Einen für die Gebete, einen für Sachtexte.
Aber muss ich nochmal ,,Unterkorpora" bilden für die einzelnen Jahrgangsstufen, um die Ergebnisse vergleichen zu können?
Und ist es notwendig, einen Korpus für Probanden an staatlichen Schulen und einen für die Probandentexte von konfessionellen Schulen zu generieren?

(14.11.2018, 06:01:58)Manja2011 schrieb: Ich benötige 2 unterschiedliche Korpora : Einen für die Gebete, einen für Sachtexte.
Aber muss ich nochmal ,,Unterkorpora" bilden für die einzelnen Jahrgangsstufen, um die Ergebnisse vergleichen zu können?
Und ist es notwendig, einen Korpus für Probanden an staatlichen Schulen und einen für die Probandentexte von konfessionellen Schulen zu generieren?

Hallo Manja,
ch vermute, das hängt letztlich von deiner Fragestellung und der Art der Auswertung (elektronisch?) ab. 
Wenn du die Unterschiede zwischen staatlichen und Konfessionsschulen untersuchst, lohnt es sich wohl, das zu trennen. Die Textsorten hast du ja ohnehin schon getrennt.
Jahrgangsstufen wäre dann ja eine dritte Ebene (neben Art der Schulen und Textsorten), erwartest du denn Unterschiede zwischen den Jahrgangsstufen und willst die untersuchen?

Das ist eine spannende Frage, die mich natürlich interessiert. Sonst hätte ich die Daten ja nicht in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen erhoben. Und klar, werden sich allein durch die Unterrichtsreihen und die kognitive Entwicklung die Probanden der unterschiedlichen Jahrgangsstufen voneinander unterscheiden.

Deshalb frage ich mich nach einer Antwort, ob ich dafür einen extra Korpus anlegen muss für jede Jahrgangsstufe oder zumindest für 7/8 9/10 und Oberstufe.

Gibt es in Sekundärliteratur dazu irgendwelche Regelungen oder ist es nur von der Forschungsfrage abhängig?

In welcher Form liegen die Texte denn vor und wie (also z.B. mit welcher Software) möchtest du sie auswerten? Denn im Prinzip hast du ja zwei Dinge: die Texte und deren Metadaten. Eine Trennung in zwei Subkorpora ist doch eher virtuell, und kann auch - wenn die Daten z.B. in einer Datenbank abgelegt sind - dynamisch bei der Abfrage geschehen.

Also die Texte habe ich transkribiert und in xml Format umgeschrieben. Ich denke an AntCorp für die Korpusarbeit und möchte den Fragebogen mit R statistisch auswerten und dabei die Daten der Probanden mit ihren Korpustexten verknüpfen.

Entschuldigt, aber es war sehr sehr viel Arbeit mit all diesen Daten und ich möchte nicht ständig zum Professor rennen. Zusätzlich denke ich gerade sehr strukturiert, um alles zu ,,ordnen" und sehe vielleicht die einfache Lösung nicht.

Ich möchte Frequenzwörter und im Anschluss Kollokationen herausarbeiten und diese mittels des LLR mit den Daten aus den anderen Texten vergleichen. Fragestellung ist, ob bei Probanden der 9. Klasse einer konfessionellen Schule eine Kollokation beispielsweise genauso häufig auftritt (z.B. Gott + Fels) wie bei Probanden einer 9. Klasse an einer städtischen Schule. 

Es wäre daher super, wenn ihr mir helft, das Brett vor meinem Kopf zu lesen....