Hallo Nanek,
ich frage mich gerade, warum Du Phrasenkomposita mittels Baumdiagrammen darstellen willst.
Bilden Baumdiagramme nicht nur die syntaktische Funktion der Einheiten ab? Somit hättest Du Nominalphrasen, in deren Mittelpunkt ein aus komplexen Phrasen gebildetes Nomen steht. Dieses Nomen wäre dann interessant hinsichtlich des Wortbildungsprozesses. Wenn Du Baumdiagramm in diesem Kontext meinst, dann möchtest Du ergo quasi den Wortbildungsprozess dieser Art Komposita abbilden.
Der kreative Prozess der Ad-hoc-Bildung ist sicherlich auch bei komplexen Phrasenkomposita möglich, hörerseitig wäre eine Analyse des erforderten Wissens interessant, da lexikalisierte Phrasenkomposita quasi jedem Rezipienten zugänglich sind, solange er oder sie in einer Sprachgemeinschaft lebt.
Meiner Ansicht nach verhält es sich ähnlich mit toten Metaphern. Diese sind hochgradig konventionalisiert und lexikalisiert, so dass man sie kaum noch als Metaphern wahrnimmt. Ergo kann man auch bei Phrasenkomposita von Lexikalisierung sprechen. Dennoch gibt es natürlich Ad-hoc-Bildung, die jedoch zu einem gewissen Teil ebenfalls der Syntax unterliegt, um Verhältnisse auszudrücken.
Dennoch kann es beispielsweise Ellipsen geben, ich denke z.B. an meine "Unsicher-wegen-des-Mangels-an-Infos-Antwort".
Ein durchaus interessantes Phänomen, bei dem zu bedenken wäre, wie man Phrasenkomposita konkret definiert.
Wenn ich Dich richtig verstehe, dann möchtest Du nun ein Baumdiagramm nutzen, um das jeweilige Kompositum in seine Einzelbestandteile zu zerlegen, richtig?
LG
Mihail