Sprachen-Rate-Spiel

Wenn sonst niemand möchte, nehme ich den Titel mal ernst, und rate :)

Ich habe aufgeschnappt, dass man das Kasus-System in manchen Berber-Varietäten (z.B. Tamazight (Mittlerer Atlas)) wohl so analysieren kann. Lässt du das gelten? Das ist nicht unkontrovers, aber die anderen Beispiele, die ich fand' sind es noch mehr.

Also, was ich finde, ist, dass in den Bergersprachen beide Stati, die mit einem Kasussystem vergleichbar sind, markiert werden, nur aber nur der Nominativ. Worauf ich eigentlich hinaus wollte waren, nach Wikipedias Aussage, einige der kuschitischen, nilotischen und surmischen Sprachen. Hier soll manchmal ein markierter Nominativ vorkommen.
Wie auch immer, du bist dran. :)

Ganz nebenbei: unsere Forenuserin @Corinna hat darüber promoviert. Die Diss gibt es open access hier: http://langsci-press.org/catalog/book/18

Gut dann meine Frage:
Nenne eine Sprache, deren Name als eine vollständige Reduplikation gesehen werden kann. Der reduplizierte Teil sollte aus zwei oder mehr Silben bestehen, das gesamte Wort also aus mindestens vier Silben. (Es gibt mehrere Lösungen)

(08.12.2014, 01:52:14)Kevin schrieb: Also, was ich finde, ist, dass in den Bergersprachen beide Stati, die mit einem Kasussystem vergleichbar sind, markiert werden, nur aber nur der Nominativ. Worauf ich eigentlich hinaus wollte waren, nach Wikipedias Aussage, einige der kuschitischen, nilotischen und surmischen Sprachen. Hier soll manchmal ein markierter Nominativ vorkommen.
Wie auch immer, du bist dran. :)

Hm, darauf zielte eigentlich meine erste Frage ab; die kuschitischen Sprachen (zumindest die Beispiele, die ich kenne) sind zwar bessere Kandidaten für marked Nominative, haben aber halt mehr als zwei Kasus ;)

Die Sache mit den Berber-Sprachen habe ich aus dem WALS hergeleitet (98A + 49A). Ich denke, das Beispiel ist wie gesagt eher fragwürdig; in den Quellen, die ich angesehen habe und auch in der verlinkten Arbeit (übrigens danke für den Tipp :) ) taucht es nicht auf.

Hey, dann wollen wir mal eine Antwort wagen:
Ich werfe ein: Nyulnyul und Djabirr-Djabirr.

Und frage: Welche Sprache(n) außer Deutsch (oder eng verwandte Sprachen) haben die Laute /ç/ und /x/ in komplementärer Verteilung?

(08.01.2015, 00:15:51)Kevin schrieb: Hey, dann wollen wir mal eine Antwort wagen:
Ich werfe ein: Nyulnyul und Djabirr-Djabirr.

Und frage: Welche Sprache(n) außer Deutsch (oder eng verwandte Sprachen) haben die Laute /ç/ und /x/ in komplementärer Verteilung?

Neugriechisch? Chilenisches Spanisch?

Meine Frage: Eine Sprache, die aufgrund von inklusiv/exklusiv-Unterscheidung und mehreren Numeri vier verschiedene Personalpronomen für das Deutsche "wir" hat.

(09.01.2015, 22:37:31)Opilog schrieb: Meine Frage: Eine Sprache, die aufgrund von inklusiv/exklusiv-Unterscheidung und mehreren Numeri vier verschiedene Personalpronomen für das Deutsche "wir" hat.

Definiere "verschieden". Müssen es verschiedene Basen seni oder reichen vier verschiedene Formen?

Ich schlage mal Gugu Jalanji, Warrgamay und Warlbiri vor.

Eine Sprache, deren Eigenbezeichnung (Endonym) ein Panlindrom ist.

Na @Guest? Keine Ideen?

Mala...äh... Tennet ;)
(Die Einschränkung auf Endonyme hatte mich etwas verunsichert. Sie scheint hier aber erfüllt zu sein.).

Was einfaches:
Nenne eine Sprache, in der 'Hand' und 'Arm' durch dasselbe Lexem versprachlicht werden.

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Nachtrag (für Interessierte):
Hier eine automatisch erzeugte Liste mit Palindrom-Sprachbezeichnern (ich hoffe, das wird mir nicht als Schummeln ausgelegt ;) )

Dafür dürfte es sicher einige geben; ich denke zuerst an urbaltoslavisch *ránkā 'Hand; Arm' (so z.B. russ. rúka, poln. ręka, bulg. ръка; lett. rùoka, evtl. auch litaui. rankà etc.)

Für das Oppositium (eher: Parallelum?) gilt im Slavischen übrigens das gleiche: urslav. *nogá- 'Bein; Fuß' (so russ. nogá, tschech. noha, bulg. nóga)


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Da glottal stops gerade in Mode sind: Welche Sprache hat davon mehr als einen, d.h. phonemische Varianten von [ʔ]? (Möglichst ein Idiom mit dreifachem Kontrast.)

(15.06.2018, 15:38:44)wortigkeit schrieb: Dafür dürfte es sicher einige geben; ich denke zuerst an urbaltoslavisch *ránkā 'Hand; Arm' (so z.B. russ. rúka, poln. ręka, bulg. ръка; lett. rùoka, evtl. auch litaui. rankà etc.)

Genau, das ist recht verbreitet :) Bei Interesse gibt es da auch etwas von WALS: http://wals.info/feature/129A

(15.06.2018, 16:47:22)thf schrieb:

(15.06.2018, 15:38:44)wortigkeit schrieb: Dafür dürfte es sicher einige geben; ich denke zuerst an urbaltoslavisch *ránkā 'Hand; Arm' (so z.B. russ. rúka, poln. ręka, bulg. ръка; lett. rùoka, evtl. auch litaui. rankà etc.)

Genau, das ist recht verbreitet :) Bei Interesse gibt es da auch etwas von WALS: http://wals.info/feature/129A

Polnisch wird dort anders als von mir behauptet als nicht-ident geführt. Das irritiert mich und mein Wissen. Der nächstbeste Muttersprachler wird das hoffentlich klären können.

Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass es trotzdem spezielle Wörter für eines von beidem, vor allem für 'Hand' bzw. 'Fuß' gibt, z.B. russ. stupnjá 'Fuß, Fußsohle', das gebraucht wird, wo der anatomische Unterschied relevant wird, vor allem im medizinischen Kontext. WALS sollte natürlich die unmarkiertesten Lexeme heranziehen. So sind m.E. die polnischen Teilsynonyme dłoń und garść semantisch eingeengter auf 'flache Hand, Handfläche' bzw. 'hohle Hand'. Im Tschechischen bin ich andererseits mir unsicherer, was die Situation angeht...

(15.06.2018, 17:51:52)wortigkeit schrieb: Polnisch wird dort anders als von mir behauptet als nicht-ident geführt. Das irritiert mich und mein Wissen. Der nächstbeste Muttersprachler wird das hoffentlich klären können.

Manchmal verzeichnet WALS auch die Daten auf denen das basiert; in dem Fall haben wir Glück:
http://wals.info/valuesets/129A-pol

Vielleicht kann uns das ja ein Muttersprachler einordnen. Im WALS können ja durchaus auch Fehler sein. Ich würde es ähnlich sehen wie du, nämlich, dass es durchaus Register-bezogen verschiedene Begriffe geben kann. Das kann zum Beispiel beim typologischen Arbeiten mit Sekundärquellen schon mal durcheinander gehen.

(15.06.2018, 15:38:44)wortigkeit schrieb: [...]
Da glottal stops gerade in Mode sind: Welche Sprache hat davon mehr als einen, d.h. phonemische Varianten von [ʔ]? (Möglichst ein Idiom mit dreifachem Kontrast.)

Kannst Du mir mal von dem Schlauch, auf dem ich gerade stehe, herunter helfen?  
Was ich aus meinem lange zurückliegenden Besuch eines Phonetikkurses in Erinnerung behalten zu haben glaube ist,. dass es nur einen glottal stop, d.h. glottalen Plosiv geben kann - den stimmlosen [ʔ]. Stimmhaft ist da unten nicht zu machen, und alles andere ist dann entweder nicht mehr glottal oder kein Plosiv.