Wie spricht man den Estnischen Buchstaben Õ aus?

Ich habe gelesen, dass man ihm richtig ausspricht, wenn man das [o] ungerundet es ausspricht. Es kommt bei mir dabei ein O Laut raus. Laut IPA hört es sich aber an wie eine Mischung aus Ü und I oder Ö und E. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co..._vowel.ogg Was ist aber nun richtig?

Hallo,
ein kurzer Blick zu Wikipedia klärt die Frage:
Der Laut ɤ in der Wikipedia
Estnische Sprache / Vokale Unter dem Kasten steht noch ein Satz zu der Aussprache.

Bei beiden stehen zwei Unterschiedliche Sachen: Bei dem ersten dass es wie das O ausgesprochen wird bei den anderen dass es wie ы ausgesprochen wird. Ich weiß, wie man ы ausspricht und es ist ein wirklich ganz anderer Laut als O.

Ich denke, das Problem liegt hier in der Verbindung zwischen Hören und Artikulieren; [ɤ] kommt in keiner Sprache, die du sprichst, vor, oder? Entsprechend nimmst du es als den Laut wahr, der dem am stärksten ähnelt. Wenn du dich länger mit Estnisch befasst, sollte sich das legen.

Die Aussprachehinweise, die du beschrieben hast, sind meiner Meinung nach richtig. Alternativ könntest du zunächst ein [e:] produzieren wie in <reh>, dann ein [o:] wie in <roh>. Versuch, dir möglichst detailiert klar zu machen, was in deinem Mund passiert, besonders in welcher Stellung sich Lippen und Zunge befinden; dabei kannst du ruhig etwas stärker artikulieren, als du das im gewöhnlichen Sprechfluss tun würdest. Dann könntest du versuchen ein [o:] zu sprechen, dabei aber die Lippenrundung des [e:] aufrecht zuhalten (also sozusagen nur die Zungenposition zu verändern).

Hinzu kommt, dass die Laute im Vokaltrapez des IPA gewissermaßen idealisiert sind; die sprachspezifische Ausgestaltung kann also variieren und ggf. kommen außer den beiden Parametern noch weitere hinzu.

Die Annäherung, die du damit hinbekommst, müsste aber genauer sein, als wenn du es mit [y:] oder so versuchst.

Ja das [ɤ] kommt in keiner Sprache vor, die ich spreche.

Eigentlich hast du recht, denn vor einem Monat konnte ich nicht das walisische "ll" aussprechen. Dann habe ich es gelernt, dass man es wie l und h gleichzeitig ausspricht und dann habe ich an walisischen Wörtern geübt. Heute, wenn ich mein selbst gesprochenes ll aufnehme, höre ich ein "schl", so wie ich es vor einem Monat gehört habe. Dabei sage ich selber h und l gleichzeitig.

Das Problem bei Õ ist, dass er sich einfach zu verschieden sich anhört. Bei "ll" war es etwas einfacher, aber bei Õ höre ich einen komplett anderen Laut! So, ob ich statt [l] [r] hören würde.

Wie hört ihr überhaupt den Laut von Õ? Auch so Ö Mäßig oder als O?

Für mich klingt es eher wie ein gespanntes /ɪ/ wie in "Mitte".
Oder wie eine angeekelte Interjektion: Euh!!

@Kevin eigentlich für mich genauso. Genau wie ein [ɪ] hört er sich an.

http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:...C.C3.B5.3E

Liest ihr es mal durch. Dort steht, dass es wie ein [ø] ausgesprochen wird, nur , dass es ein ungerundeter Hinterzungenvokal ist. Oder ist das falsch, wie er es dort beschreiben hat?

(16.12.2011, 18:49:43)maaskantje schrieb: Dort steht, dass es wie ein [ø] ausgesprochen wird, nur , dass es ein ungerundeter Hinterzungenvokal ist.

Das ist eine ausgesprochen dämlicher Vergleich, da [ø] ein gerundeter Vorderzungenvokal ist. [ɤ] ist einfach [o] ohne Lippenrundung.

Ich höre es als [ø] und nicht als [o] ohne Lippenrundung. Wie kannst du das erklären?

(17.12.2011, 13:13:33)maaskantje schrieb: Ich höre es als [ø] und nicht als [o] ohne Lippenrundung. Wie kannst du das erklären?

Ich will mir nichts anmaßen und Dir nihts unterstellen. Aber vieleicht ist es Übungssache und eine Frage der Aufnahmequalität. Die genaue Bestimmung von Vokalen ist ohnehin sehr schwer, weil es immer ein größeres Quäntchen Subjektivität gibt, als bei den Konsonanten.

(17.12.2011, 20:24:25)janwo schrieb: Die genaue Bestimmung von Vokalen ist ohnehin sehr schwer, weil es immer ein größeres Quäntchen Subjektivität gibt, als bei den Konsonanten.

Vielleicht bin ich da was unromantisch, aber ich würde versuchen, das einfach zu messen. An F1 bis F3 kann man ja die wesentlichen Parameter für diesen Fall ablesen, soweit ich weiß. Wenn man da genug Äußerungen sammelt und ein bisschen Statistik auspackt, müsste man doch eine halbwegs belastbare, physikalische Definition haben, oder?
Da ist dann auch egal, was die Wahrnehmung sagt ;)

Ach, romantische Phonetik oder honetische Romantik (Phomantik?) ist eh überbewertet (abgesehen von: "Französisch hört sich ja soooo romantisch an!" )

Klar, messen kann man das. Man. Ich nicht.

Mir ging es eher um die nichtmaschinelle Analyse. Und bei der lässt sich die Wahrnehmung in der Tat doch ziemlich leicht austricksen, wie wir hier im Thread ja auch schon gesehen haben.