Ich bin Semiotiker und halte die - zurzeit allerdings beliebte - Terminologie von Peirce kaum noch für brauchbar. Auch Eco glänzt nicht durch Klarheit. Meines Erachtens mangelt es in semiotischer Begriffsbildung an explikativem Anspruch - die Klärung der grundlegenden Begriffe wird leider eher vermieden. Dabei müsste u. a. den Familienähnlichkeiten zwischen Verwendungsweisen des Lexems {<zeichen>, <zeichn>} Rechnung getragen werden. Ein neuerer Ansatz, der auf pragmatischer Theorie nach Grice, Searle und Schiffer fußt, findet sich in
Posner, Roland (1993), „Believing, Causing, Intending: The Basis for a Hierar-chy of Sign Concepts in the Reconstruction of Communication“. In: René Jorna, Barend van Heusden, Roland Posner (eds.), Signs, Search and Communication: Semiotic Aspects of Artificial Intelligence. Berlin und New York: de Gruyter: 215-270.
Deutsch:
Posner, Roland (1994), „Zur Genese von Kommunikation – Semiotische Grund-lagen“. In: Karl-Friedrich Wessel und Frank Naumann (eds.), Kommunikation und Humanontogenese. Bielefeld: Kleine: 384-430.
Eine Arbeit zum Bildbegriff, die den Familienähnlichkeiten zwischen Zeichenbegriffen Rechnung tragen will (und auf "Zeichen" ausführlich eingeht und viele Anwendungen auf Kulturphänomene bietet):
http://www.semiose.de/index.php?id=657,33
Begriffe wie "Ikonisch", "konventionell" u. a. können auf intentionalistischer Grundlage meines Erachtens expliziert werden ("Intention" nicht nur i. S. v. "Absicht", sondern i. S. d. Brentano-Schule). Von vielen Semiotikern wird Peirces Dreiteilung leider einfach unhinterfragt übernommen, ohne dass etwas darüber gesagt wird, was Ikon, index, Symbol gleichermaßen zeichenhaft mache.
Ein interessanter Versuch, konventionelle sprachliche Bedeutung durch Bezug auf Sprecherintention zu explizieren, kam übrigens von Georg Meggle (auch im Internet eine Kurzfassung:
http://www.uni-leipzig.de/~philos/meggle.../1993e.pdf )