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Definitionen von Gegenlesen und Lektorieren
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Definitionen von Gegenlesen und Lektorieren
Terminologieheini > 23.02.2009, 15:44:32
Hallo!
Kann mir jemand dabei helfen, Definitionen von Gegenlesen-Lektorieren-Korrigieren usw. zu finden? Ungefähr ist mir der Unterschied klar, aber ich suche eine zitierbare Quelle, wo diese Begriffe definiert sind. Weder Metzler noch Bußmann noch Homberger sagen darüber etwas. In erster Linie geht es mir um die Unterscheidung zwischen Gegenlesen und Lektorieren. Aber alles, was ihr zu dem Thema wisst, ist mir willkommen.
Danke im Voraus.
Euer Terminologieheini -
RE: Defintionen von Gegenlesen und Lektorieren
janwo > 23.02.2009, 17:04:55
Hmmm.... eine zitierfähige Quelle habe ich auch nicht, aber für mich wäre "gegenlesen" ein schlichtes Korrekturlesen (Fehlersuche), während "lektorieren" weit mehr umfassen kann (z.B. inhaltliche Aspekte, Layout).
Ich mache das mal an Verwendungskontexten deutlich, wo die jeweils anderen Begriffe fehl am Platze wären:
gegenlesen : "Kannst du bitte mal diesen Brief hier gegenlesen bevor ich den abschicke?"
korrigieren (a) : "Der Lehrer korrigiert die Matheklausuren."
korrigieren (b) : "Nachdem der Irrtum bemerkt worden war, wurde das Ergebnis korrigiert."
lektorieren : "Das Manuskript muss noch im Verlag lektoriert werden."
Den Homberger kann man m.M.n. ohnehin nicht gebrauchen. -
RE: Defintionen von Gegenlesen und Lektorieren
Terminologieheini > 23.02.2009, 18:21:11
Stimmst du mir bei folgendem zu?
In einem professionellen Umfeld (z.B. Sprachdienstleister) wären also die Beizeichnungen Korrekturlesen (statt Gegenlesen) und Lektorieren als zwei "Eskalationsstufen" der grundsätzlichen Tätigkeit der Textüberprüfung zu erkennen.
Zusammengefasst:
Korrekturlesen scheint klar abgegrenzt: Orthographie, Grammatik, Zeichensetzung
Beim Lektorieren wird es schon schwieriger abzugrenzen: inhaltliche Kohärenz und Kohäsion (klar), auch inhaltliche Richtigkeit? (evt auch bibliographische Arbeit, Zusammenfassungen, Kürzungen?)
Ausdruck und Verständlichkeit wären dann wohl in der Grauzone anzusiedeln? -
RE: Defintionen von Gegenlesen und Lektorieren
Terminologieheini > 23.02.2009, 18:47:05
Danke übrigens auch für den Link zur Rezension des Homberger. Ich vertraue ihm spätesten seit dem Moment nicht mehr, als ich unter dem Stichwort "präskriptiv" dt. "beschreibend" las.
Habe die Warnung auch bereits an meine Kollegen weitergeleitet
-
RE: Defintionen von Gegenlesen und Lektorieren
janwo > 23.02.2009, 19:42:15
Man wäre fast in der Versuchung zu sagen, der H. sei schlecht lektoriert, ja.
Lektorieren ist für mein Verständnis deutlich mehr Aufwand als korrekturlesen, weil eben je nach Notwendigkeit und Fähigkeiten des Lektors weit mehr gefordert ist, als eine orthographisch-grammatische Überprüfung.
Insgesamt stimme ich Dir zu, würde eventuell sogar "gegenlesen" noch als unterste Stufe hinnehmen, wenn man z.B. einen korrigierten Text noch von einem Kollegen lesen lassen will, um z.B. sicherzugehen, dass man nicht irgendwo "Betriebsblind" war. -
RE: Defintionen von Gegenlesen und Lektorieren
Terminologieheini > 17.03.2009, 19:17:14
Kommt das hier keinem komisch vor, dass das noch nicht definiert bzw. genormt wurde? Hier wird wohl Abhilfe geschaffen werden müssen. -
RE: Defintionen von Gegenlesen und Lektorieren
Terminologieheini > 17.03.2009, 19:24:16
arrgl, habe grade gemerkt, dass ich im Betreff "Defintionen" statt "Definitionen" geschrieben habe.
Naja, ich heisse ja auch Terminologieheini und nicht Orthographieheini oder Immeraufpasswasichinderhektiksoschreibheini. -
RE: Definitionen von Gegenlesen und Lektorieren
janwo > 17.03.2009, 20:51:36
Wieso sollte das denn genormt werden? Da wo es wichtig wäre, dies zu unterscheiden, z.B. in Honorarverträgen, kann man es definieren. Für den Alltagsgebrauch sind solche Normen sicher nix.
Den Tippo im Betreff habe ich mal korrigiert.
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