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nicht erledigt Eine neue Form des Genderns
#46
 
Nebenbei bemerkt stellt sich natürlich in einem Großteil der chinesischen Sprachen diese Problematik mangels grammatischen Genus schlichtweg nicht. Greet
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#47
 
So, naja! Um nicht aus dem Forum geworfen zu werden, schweige ich ab jetzt zu vielen Sachen.

Es bleibt die Frage, wann sich eure Form des Genderns durchsetzen wird.
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#48
 
Wieso denn 'eure'? Ich bevorzuge bspw. gar keine Form des Genderns und breche mir keinen dabei ab, sie den Wünschen meines Gegenübers anzupassen. Wenn meine Herausgeber eine bestimmte Form bevorzugen, bitte, gerne. Wenn ich einen Sammelband herausgebe, dann bitte ich nur darum, konsistent zu bleiben. Der Rest ist mir schnuppe, ich verlange nicht einmal, dass gegendert wird, that's it.

Nebenbei bin ich auf persönlicher Ebene skeptisch, dass sich genderneutrale Formen jemals - ja richtig, jemals - durchsetzen werden. Ich weiß, dass das einige hier anders sehen. Und das ist auch ihr gutes Recht. Vielleicht behalte ich ja auch vollkommen unrecht. Ich gönne es jedem, der darauf hofft. Auf professioneller Ebene kann ich mit diesem Thema aber umgehen, wie mit jedem anderen auch. Es lassen sich nunmal keine verlässlichen Vorhersagen machen, ob eine Neuerung in eine Sprache übernommen wird. Wer verwendet denn bspw. 'sitt'? Das wollte man auch mal mit großem Tamtam und medialer Unterstützung etablieren, hat aber nicht geklappt. Wer hätte es gedacht? Und wie schon einige andere hier im Forum kann ich versuchen zu begründen, welche Form aufgrund allgemeiner Erkenntnisse zum Sprachwandel - wenn denn alles gut läuft - sehr gute Chancen hat, sich einmal durchzusetzen. Dabei wissen wir aber auch nicht mehr und wir sind auch alle Profis genug, dass wir uns dieses Unwissen eingestehen können. Das hat mit Geschmack und Bauchgefühl einfach nichts zu tun. Und sorry, wenn das jetzt falsch rüberkommt, aber sich hinzustellen und sich als Opfer einer Meinungsdiktatur zu gerieren finde ich einfach nur peinlich.
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#49
 
Die gesamte Thematik ist emotional aufgeladen. Viele Leute fühlen sich in ihrer Sprachfreiheit bedroht.
Das Ziel unseres Vereins ist daher lediglich, auf Grundlage einer Konsenslösung ein System vorzuschlagen, das Menschen, die gern ein solches System zur Verfügung hätten, benutzen können
Wahrscheinlich ist das nur ein kleiner Teil der Sprachgemeinschaft. Wir haben keine Ahnung, wie viele Leute es tatsächlich verwenden werden. Für uns ist es den Versuch in jedem Fall wert.
Wenn eine andere Lösung Verbreitung findet, freuen wir uns. Es muss doch kein bitterer Konkurrenzkampf sein.
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#50
 
(27.07.2021, 22:44:16)JosefG schrieb:
(27.07.2021, 21:50:31)Yaouoay schrieb: Ich verweise nochmal auf unsere öffentliche Umfrage, an der 500 Menschen teilgenommen haben:
...
Und die Endung {-on} hat deutlich schlechter abgeschnitten

als Vorschlag einer neutralen Endung wohlgemerkt, nicht aber als Vorschlag einer männlichen Endung,
wobei das endungslose Wort dann als neutral gelten würde. Denn danach habt ihr gar nicht gefragt.
https://www.linguisten.de/Thread-Umfrage...em-Deutsch

Ja, in dem verlinkten Thread hatten wir uns dazu ja schon ausgetauscht.
Wie gesagt, hätte ich es durchaus interessant gefunden, zu sehen, was in der Umfrage dazu herausgekommen wäre.
In unseren Diskussionsgruppen kam dieser Vorschlag übrigens auch auf (nur mit einem anderen maskulinen Derivatem).
Wir haben dazu gruppenintern eine Abstimmung gemacht, ob wir die Idee, die unmarkierte Form als geschlechtsneutrale zu verwenden, in zukünftige Diskussionen und Umfragen aufnehmen wollen.
Über zwei Drittel waren dagegen, weswegen wir die Idee verworfen haben.
Aber wie ich schon sagte: Wenn sich unabhängig von unseren Bemühungen etwas in diese Richtung durchsetzt und die unmarkierte Form ihre maskuline Konnotation verlieren sollte (was ich persönlich bezweifle), dann hab ich nichts dagegen. (:

LG
Yaouoay
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#51
 
Zitat:Da ihr ja so (!!!) überzeugt seid von eurer Form des Genderns (z.B. "de Bürgere"), wann ist es denn endlich so weit? Wann werdet ihr eure Form des Genderns an die Öffentlichkeit herantragen? Ich habe ja ein Youtube-Video von meiner Form des Genderns gemacht und es damit an die Öffentlichkeit herangetragen. In der Hinsicht bin ich euch also einen Schritt voraus. 
Ich bitte doch, das ist Kindergarten. In dem Verein, der Diskussion, der Studie und sonst was, geht es nicht darum, im Hinterstübchen ein Gendersystem zu erfinden und es dann als einzig richtiges der Öffentlichkeit zu verkaufen. Es geht eher um Machbarkeit und Alternativensuche. Es soll kein Kampf entstehen der verschiedenen Genderneutralitätsversuchen. Deshalb ist die Art dieser Polemik wirklich nicht angebracht noch nötig. Es ist kein Wettrennen darum, wer es als erstes schafft, und ein Video mit 22 Aufrufen ist sicher kein Sprint der Überlegenheit und des starken Fortschrittes. Die ganze Debatte profitiert ganz sicher nicht durch solche Rhetorik im Inneren. 

Die ursprüngliche Kritik richtete sich eher nach der Art des Verhaltens oder der Höflichkeit, die vielleicht nicht beabsichtigt aber so empfunden wurde: "Hallo, ich wollte mal nach eurer Meinung fragen. > Egal, ich find meins besser, tschüss." Wenn auch vielleicht nicht so intendiert, kam es so rüber und deshalb die Kommentare. 
Sei gern Teil einer sachlichen Diskussion, um am Ende ein passendes System oder auch mehrere gleichberechtigte zu haben oder sie diskutiert zu haben. Aber Eingeschnapptheit, weil die eigene Idee kritisiert wird, ist sicher kein Erfolgsrezept. In einem Prozess, wo eine Gesellschaft etwas konventionieren soll, hat das Ego keinen Platz.
Vor allem, wenn man sich bewusst machen muss, dass die Chance sehr hoch sein wird, dass solche Überlegungen allerhöchstens Eingang in ein Nischengebrauch finden werden und nicht von der Allgemeinheit benutzt werden. Es kann daher kein Wettrennen sein, um den ersten, der es schafft, einen Allgemeingebrauch in der Sprache "erfunden" zu haben. Die Lage wird schon politisch missbraucht, deswegen muss die Diskussion von Willigen im Inneren eben besser laufen als die, die es einem madig machen wollen. Für den womöglich kleinen Erfolg am Ende ist so etwas einfach nicht nötig oder es wert.
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#52
 
(27.07.2021, 15:50:28)janwo schrieb: Das Suffix hört sich nach einem (romanischen) Fremdkörper an, 

Das stört wohl nur linguistisch vorgebildete Personen.
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#53
 
Da hab ich noch was älteres gefunden von Luise F. Pusch:

Zitat:ähnlich wie es Matthias Behlert vorgeschlagen hat. Wir hätten dann etwa Freundin (Frau), Freundis (Mann) und Freundil (Intersexuelle, Transsexuelle, Transgender), Plural Freundinne, Freundisse, Freundille. Wenn das Geschlecht (welches auch immer) keine Rolle spielen soll, entfällt die Endung: Beispiel: Fragen Sie ihre Freund, Arzt oder Apotheker.
https://www.fembio.org/biographie.php/fr...eory-teil/

Bei mir hieße es Freundin, Freundon, Freundix, neutral Freund.
Plural Freundinnen, Freundonnen, Freundissen, neutral Freunde.

Wobei man im Plural fast immer die neutrale Form verwenden würde.
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#54
 
Weiss jetzt nicht, ob das gegen die Forenregeln verstößt, ich versuch's einfach mal:

Schaut auf die Facebook-Seite "Gendern ohne Schluckauf":

https://www.facebook.com/Gendern-ohne-Sc...6105371324
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#55
 
(29.07.2021, 01:27:34)Yaouoay schrieb: Wir haben dazu gruppenintern eine Abstimmung gemacht, ob wir die Idee, die unmarkierte Form als geschlechtsneutrale zu verwenden, in zukünftige Diskussionen und Umfragen aufnehmen wollen. Über zwei Drittel waren dagegen, weswegen wir die Idee verworfen haben.

Was ist mit zusammengesetzten Wörtern?

Aus "Arbeiterklasse" wird "Arbeitendenklasse" oder "Arbeiter:innen-Klasse"?

Und was wird aus dem Forum? "linguist:innen.de"?

-----
PS: Die Bezeichnung "Studierendenvertretung" scheint sich ja bereits etabliert zu haben.

Aber müsste es dann statt "Ministerpräsidentin" nicht "Minister:innenpräsidentin" heissen?
Wohl kaum. Ich meine, eine widerspruchsfreie Regelung ohne Verwendung der
endungslosen Form als neutrale Form ist gar nicht möglich.
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#56
 
Zitat:Was ist mit zusammengesetzten Wörtern?

Ich bin unsicher, ob Du Dich auf das Projekt unseres Vereins beziehst oder auf bereits verbreitete Lösungen.
„Arbeitendenklasse“ und „Arbeiter:innenklasse“ werden nicht Teil unseres Vorschlags sein. Wie genau wir mit Komposita verfahren, wird Gegenstand des nächsten Diskussionsabschnitts sein. Derzeitig gibt es mehrere Lösungen, die infragekommen.


Zitat:Ich meine, eine widerspruchsfreie Regelung ohne Verwendung der endungslosen Form als neutrale Form ist gar nicht möglich.

Wie kommst Du darauf? Wo siehst Du einen Widerspruch in „Arbeitendenklasse“ oder „Minister:innenpräsidentin“?
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#57
 
(03.05.2022, 15:35:26)Yaouoay schrieb: Wo siehst Du einen Widerspruch in „Arbeitendenklasse“ oder „Minister:innenpräsidentin“?


Da sehe ich keinen. Aber "Minister:innenpräsidentin" oder noch schlimmer "Minister:innenpräsident:innen" wird man wohl kaum sagen wollen. Man wird weiter "Ministerpräsidentin" sagen, wenn es eine Frau ist, oder "Konferenz der Ministerpräsident:innen". Und das wäre aus meiner Sicht inkonsequent, wenn man andererseits sagt, Minister seien Männer. (Ich vermute und habe hier vorausgesetzt, dass "Ministerpräsident" bedeutet "Präsident der Minister seines Kabinetts", analog zum "Patientensprecher".)
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#58
 
Zitat:Aber "Minister:innenpräsidentin" oder noch schlimmer "Minister:innenpräsident:innen" wird man wohl kaum sagen wollen.

Wer ist denn „man“? Alle Deutschsprachigen? Denn ich kenne durchaus einige, die lieber „Minister:innenpräsident:innen“ als „Ministerpräsidenten“ sagen würden. Dein „man“ ist ein Teil der Sprachgemeinschaft, der überhaupt nicht in die Zielgruppe unserer Bemühungen fällt.
Davon abgesehen ist „Minister:innenpräsident:innen“ gar nicht der Vorschlag, den wir an die Öffentlichkeit tragen würden (sollte das Deine Prämisse sein). Unser Ziel ist es ja gerade, ein System zu entwickeln, das ökonomischer ist als die Sonderzeichen-Konstruktionen. Bei uns würde es im Plural wahrscheinlich „Ministepräsidenterne“ heißen, was nur einen Buchstaben und eine Silbe länger ist als die generisch maskuline Form (und keine artikulatorisch aufwändigen Glottisschläge enthält).
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#59
 
Ist das eigentlich eure Facebookgruppe? Die Endungen kommen mir doch bekannt vor :P
https://www.facebook.com/groups/geschlechtsneutral
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#60
 
(04.05.2022, 16:49:53)Kevin schrieb: Ist das eigentlich eure Facebookgruppe? Die Endungen kommen mir doch bekannt vor :P
https://www.facebook.com/groups/geschlechtsneutral

Ja, das ist unsere Gruppe. (:
Ich wundere mich nur gerade, wie Du die diskutierten Endungen einsehen kannst. Die Gruppe ist auf privat gestellt, Posts können nur Mitglieder sehen. Bist Du in der Gruppe?
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