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Erledigt: 01.07.2018, 18:21:10 Mehrsprachiger Spracherwerb
#1
Erledigt: 01.07.2018, 18:21:10
 
Kennt jemand vielleicht Fälle, in denen ein Kind in besonders vielen Sprachen mehrsprachig aufgewachsen ist?
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#2
 
(13.09.2012, 20:42:28)Kevin schrieb: Kennt jemand vielleicht Fälle, in denen ein Kind in besonders vielen Sprachen mehrsprachig aufgewachsen ist?

Frag mal @megamo — die hat so eins ;)
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#3
 
Ja? @megamo, dann erzähl doch mal bitte. =)
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#4
 
Guten Tag!
Ich kenne mich mit dem Thema Spracherwerb leider nicht aus. Aber ich wollte schon immer mal wissen, wie denn die moderne Lehrmeinung darüber denkt, dass man 1. Kinder überhaupt mehrsprachig erzieht, 2. wie viele Sprachen man einem Kind zumuten kann und 3. wie das dann gestaltet werden müsste.
Ich weiß, dass es heißt, dass man pro Person/Erziehungsberechtigten eine Sprache veranschlagen sollte. (Natürlich sollte es auch klare Grenzen geben, wann die Sprache gewechselt wird, wie zum Beispiel in der Öffentlichkeit mit anderen Menschen.)
Ich frage mich, ob ein dreisprachiger Erwerb, zum Beispiel zwei verschiedene Sprachen über die Eltern und dann die dritte über die Gesellschaft, nicht schon zu viel für ein Kind wäre. Andererseits gibt es zweisprachige Gesellschaften, wo manche Kinder zuhause ja auch nochmal eine dritte Sprache lernen. Gibt es dann auch Beispiele, in denen ein Kind Muttersprachenkompetenzen in vier Sprachen erwirbt? Entweder einsprachige Gesellschaft, verschieden-sprachige Eltern und ein viertsprachiges Kindermädchen (oder andere Bezugspersonen), bzw. eine zweisprachige Gesellschaft und verschieden-sprachige Eltern, die keine der Gesellschaftssprachen sprechen.
Wie sieht es denn überhaupt mit verschieden-sprachigen Eltern aus? Funktioniert der Spracherwerb beider Sprachen, wenn keine der beiden die Gesellschaftssprache ist? Ich stelle mir es schwierig vor, wenn jedes Elternteil eine andere Sprache spricht, dass es ausreichend Möglichkeiten gibt, in denen das Kind genügend der einen und genügend der anderen Sprache mitkriegt. Was wird außerdem gemacht, wenn die Familie zusammensitzt?

Wat Anners:
Gemäß dem Fall unsereins darf irgendwann auch mal Kinder adoptieren, wie denkt ihr darüber, wenn ich versuche, mein Kind auf Gotisch zu erziehen? Natürlich würde ich lange lange Zeit vorher ausreichend üben und die Sprache soweit ausbauen, wie es mir nötig ist. Außerdem läge der Hauptmerk der Spracherziehung natürlich darauf, Deutsch und Niederdeutsch als Hauptkompetenzen zu etablieren. Ich denke nur, in Zeiten des Sprachensterbens würde eine Wiederbelebung einer toten Sprache etwas Schönes sein. Wenn ich meine Kompetenz gut ausbaue, bestünde die Chance, das Gotische wiederzubeleben und weiterzugeben. (Auch wenn es bei Gotisch überzogen anmuten mag, wurden aber schon häufiger Kinder in toten Sprachen erzogen, um die Sprache wiederzubeleben; selbst in Kunstsprachen. Daher finde ich es gar nicht so sehr abwegig.)

Ich weiß, dass das Fragen sind, über die sich ganze Bücher schreiben ließe. Ich erwarte aber gar nicht solch ausführliche Antworten. Ich wollte nur einen Einblick kriegen.
Vielen Dank ;)
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#5
 
Na, Erstspracherwerb ist überhaupt nicht mein Gebiet, da können andere mehr dazu sagen. Vielleicht findest du hier auch ein paar Anregungen: SFB 538 "Mehrsprachigkeit" (Uni HH).

Grundsätzlich ist mehrsprachige Erziehung natürlich möglich - allein deine Frage, die ja auch die Öffentlichkeit immer gerne mit 'Nein' beantwortet ("Doppelte Halbsprachigkeit", gerne im Zusammenhang mit Migrationsdebatten) zeigt auch, dass wir sehr monolingual denken. Die Monolingualität Europas ist weltweit gesehen aber die Ausnahme. In Afrika, Asien und Mittel-/Südamerika ist Mulitlingualität die Regel. Nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch im Privaten. Literatur kann ich dir da aber mal nicht empfehlen.

Und natürlich könntest du dein Kind auf Gotisch erziehen - die Frage ist natürlich, was du damit erreichen möchtest. Es gibt wohl Berichte über erfolgreichen Erstspracherwerb von Esperanto (oder gar Klingonisch, zumindest im Verusch). Aber das würde eine riesige Verantwortung mit sich bringen, weil du gleichzeitig sicherstellen musst, dass das Kind auch eine Sprache lernt, die es ihm erlaubt, hinterher auch mit seiner Umwelt zu kommunizieren. An der Frage, ob man seinem Kind eine Sprache erziehen sollte, die man selbst nicht muttersprachlich beherrscht, scheiden sich die Geister.
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#6
 
(14.09.2012, 12:20:48)Kevin schrieb: Wat Anners:
Gemäß dem Fall unsereins darf irgendwann auch mal Kinder adoptieren, wie denkt ihr darüber, wenn ich versuche, mein Kind auf Gotisch zu erziehen?
Zuerst würde ich mal für passende Anziehsachen sorgen! ;)

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#7
 
Zitat:Und natürlich könntest du dein Kind auf Gotisch erziehen - die Frage ist natürlich, was du damit erreichen möchtest. Es gibt wohl Berichte über erfolgreichen Erstspracherwerb von Esperanto (oder gar Klingonisch, zumindest im Verusch). Aber das würde eine riesige Verantwortung mit sich bringen, weil du gleichzeitig sicherstellen musst, dass das Kind auch eine Sprache lernt, die es ihm erlaubt, hinterher auch mit seiner Umwelt zu kommunizieren. An der Frage, ob man seinem Kind eine Sprache erziehen sollte, die man selbst nicht muttersprachlich beherrscht, scheiden sich die Geister.
Was ich damit erreichen möchte, ist einfach: Sprachrevitalisierung. Gotisch liegt mir sehr am Herzen und in unserem gotischen Verein haben wir schon oft darüber gesonnen, wie es aussehen würde, ein Kind auf Gotisch zu erziehen. Sicher, es könnte nur mit mir kommunizieren oder anderen, die aus irrwitzigen Gründen auch die Sprache lernen. Aber ich weiß von einigen Fällen, wo jemand eine ausländische Mutter oder einen Vater hat und nur mit dieser Person ihr Leben lang geredet hat. Diese Personen konnten natürlich nichts sagen, was die Person noch nie gesagt hat.
Im Verein haben wir auch schon einige Ideen zu Kinderbüchern auf Gotisch gehabt. Es gibt schon eines, das das Alphabet erklärt: ABG Bōka Frumista Meina
Die Sprache bräuchte noch Jahre der Feilung, es gibt aber schon Ansätze: Niuja waurda
Und davon, dass man uneins ist, ob jemand die Sprache als Muttekompetenz beherrschen sollte, habe ich auch schon gehört. Aber wie bei anderen Revitalisierungsversuchen einer toten Sprache muss es irgendwann mal jemanden gegeben haben, der nur eine Lehrnerkompetenz hatte.

Zitat:Zuerst würde ich mal für passende Anziehsachen sorgen! Zwinker
Hahahaha. Ja, aber vor so etwas habe ich Angst. Wenn jemand merkt, dass ein Schwuler sein Kind auf Gotisch erzieht, würde er doch denken, er sei eben nicht dazu geeignet. Man stünde dann unter enormem Druck, der Außenwelt zu zeigen, dass Homosexuelle eben doch Kinder erziehen können. So ein linguistisches "Experiment" würde sicher nicht gerne gesehen werden. Ob ich da dann nicht auch Ärger vom Jugendamt kriegen würde? Allerdings darf ich wegen der Sprache ja nicht diskriminiert werden. (Wegen der sexuellen Orientierung per Gesetz ja leider immer noch... -.-')
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#8
 
(14.09.2012, 23:11:12)Kevin schrieb: So ein linguistisches "Experiment" würde sicher nicht gerne gesehen werden. Ob ich da dann nicht auch Ärger vom Jugendamt kriegen würde?
Vermutlich schon, wenn man eine Kindeswohlgefährdung herbeikonstruieren kann. UNd das ist dann völlig unabhängig von der sexuellen Orientierung. Solche Experimente sind schlichtweg nicht im Interesse des Kindes.
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#9
 
Das mag zwar doof klingen, aber inwiefern soll es nicht im Interesse des Kindes sein? Es lernt ein Kommunikationsmittel, um mit einem Elternteil zu kommunizieren. Wie gesagt, gibt es Fälle, in denen ein Kind eine Sprache sein Leben lang nur mit einem Elternteil spricht und nirgendswo anders mit der Sprache konfrontiert wird. Da würde man ja ebenfalls nichts gegen sagen. Und wie gesagt, der Hauptmerk würde darauf liegen, dass es Deutsch und Niederdeutsch perfekt lernt. Wenn die Sprachen irgendwie darunter litten, weil es Gotisch dazu lernt, würde ich natürlich damit aufhören.
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#10
 
Über Niederdeutsch will ich keine Bemerkung gemacht haben. Aber das Gotisch-Expriment ist eben nur das: ein Experiment. (Versuch mal, derlei an einer Ethikkommission vorbei zu bekommen. ;) )
Das Kind hat davon keinen Nutzen, außer bestenfalls einen erhöhten Geekfaktor.
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#11
 
Hallo,
hab mal wieder meinen Einsatz verpennt ;)
Aber viel Wichtiges ist ja schon gesagt worden, bzgl. der möglichen Modelle, eine Bezugsperson, eine Sprache oder eben eine Sprache zu Hause/in der Familie, eine andere ausserhalb des familiären Rahmens. Eine strikte Trennung solcher Domänen hilft wohl dem Kind, die sprachlilchen Systeme als solche zu erkennen und nicht etwa ständig zu vermischen, was dann zu Missverständnissen mit Mitgliedern der monolingualen Umwelt führen könnte.
Eines fehlt mir hier allerdings noch ein bisschen. Die kleinen Süssen haben ja auch noch ein Wort mitzureden, oder eben auch keins, wenn sie nicht wollen :p Meine Tochter wächst in Dänemark auf, mit deutscher Mama und türkischem Papa. Wir haben also ein Mischmodel, mein Mann spricht ausschliesslich Türkisch mit ihr, ich Deutsch, und bei der Tagesmutter und rundherum wird Dänisch gesprochen. Dann ist da noch die deutsche Oma, die oft zu Besuch kommt. Die "lieblingste" Sprache meiner Tochter ist Deutsch. Praktisch bedeutet das, dass sie Papa immer auf Deutsch antwortet und auch von ihm einfordert, doch endlich mal Deutsch zu lernen ;). D.h. heisst, sie versteht alles auf Türkisch, spricht es aber nur, wenn es unbedingt nötig ist, wenn sie also von Papa ein Eis will oder eben wenn wir in der Türkei sind ;). Bei der Tagesmutter spricht sie Dänisch, manchmal mit deutschen Wörtern, wenn sie eine lexikalische Lücke füllen möchte. Sie spricht auch Dänisch mit unseren dänischen Freunden und Bekannten, obwohl sie denen auch gerne mal nahelegt, doch Deutsch zu lernen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass je "sicherer" sie auf Dänisch wird, desto weniger will sie in ihre lieblingste Sprache zurückfallen.
In unserem Fall haben die drei Sprachen keinen sichtbaren Effekt auf einen eventuel verspäteten "Sprechanfang" gehabt. Ich hab zwar keine Tests mit ihr gemacht, aber auf dem Wortlevel konnte sie schon immer mit deutschen und dänischen Kindern mithalten. Ihre dänische Syntax hat einen deutschen (oder auch türkischen) Einschlag, in Nebensätzen kommt gern mal das Verb am Ende, auch in Sätzen mit Modalverben ("Jeg vil også gerne den der have"), ist aber voll süss :) Auf jeden Fall hat sie ihre ganz eigene Einstellung zu den Sprachen, und beurteilt auch ihre sprachliche Kompetenz selbst ("ich kann garnicht so gut Türkisch") und nimmt dementsprechend selbts Einfluss auf ihren Sprach(en)gebrauch.
Ich fand es hier in DK ganz gut, dass die Lütten schon mit einem Jahr in einer Institution betreut werden, und so früh schon Kontakt mit einer anderen Sprache haben. Da sind sie noch nicht so "self-conscious", ob sie etwas können oder nicht, sondern probieren noch aus, was am ehesten zum Ziel führt ohne sich für "Fehler" zu schämen. Hätte meine Tochter jetzt erst mit Dänisch angefangen, wäre es vielleicht ein bisschen schwerer gewesen...

Also, mit Hinblick auf Gotisch, denke ich doch mal, dass das dem Kind nicht schaden würde. Es könnte aber eventuell sein, dass es da nur begrenzt mitmacht ;). Kommt halt darauf an, wieviele Anwendungsmöglichkeiten es da für das Kind gibt.

Soweit denn erstmal :)
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#12
 
Dann sage ich mal als Laie etwas dazu.

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, daß mehr wie zwei Sprachen ein Kind bis zum Schulalter wohl eher überfordern. Es gibt sicherlich Kinder, wo das nicht so sein wird. Aber ich würde es eher bei zwei Sprachen beim Aufwachsen belassen. Nichts spricht dagegen, ab dem Schulalter weitere Sprachen folgen zu lassen. Dann regt es sicher das Gehirn an.

Zweisprachiges Aufwachsen von Geburt an ist aber einfach immer öfter notwendig, wenn nicht nur die großen Sprachen eine Zukunft haben sollen. Für Eltern mit Zuwanderungshintergrund wird die Sache aber richtig verwickelt. Letzten Endes werden am meisten Eltern zum Weitergeben von Regionalsprachen ermutigt, wenn diese in der Umgebung kaum im Wettbewerb mit anderen Sprachen stehen. Ausländer und Zugezogene machen zweisprachiges Aufwachsen für manche Kinder auch dann unumgänglich.

Also der Gedanke, Gotisch als Erstsprache wiederzuerwecken, erscheint mir etwas fragwürdig. Denn es gibt doch heute keine Gemeinschaft mehr, die sich als Goten fühlen und ein Land als ihr Land bezeichnen. Außerdem ist es schon lange als gebrauchte Sprache erloschen. Der Nährboden ist aus meiner Sicht nicht mehr gegeben.

Ich siedle meinen Standpunkt in der Mitte zwischen zwei Rändern an. Der eine Rand ist der Standpunkt, ein Kind sollte nur die Sprache als Erstsprache lernen, die gesellschaftlich beherrschend ist. Der andere Rand ist das Aufziehen von Kindern in einer x-beliebigen Sprache und sei es auch Klingonisch oder Sumerisch. Für mich sollte irgendein Bezug zur Lebensumwelt und Gegenwart bestehen.

Der Fall des Hebräischen ist anders als der des Gotischen gewesen. Ein paar Millionen Menschen haben sich immer als Juden gesehen. Außerdem war Hebräisch als religiöse Sprache immer noch im Gebrauch. Also war noch nicht jeder Bezug zur Gegenwart abgerissen, was der Wiedererweckung als Umgangssprache Aussicht auf Erfolg gab.

Ähnlich gelagert ist der Fall des Koptischen heute. Als Kirchensprache einer einzelnen einheimischen Gemeinschaft hat es bis heute überdauert. Ein Ägypter mit koptischer Erstsprache wird ihr in der koptischen Kirche begegnen.

Es stellt sich so dar, daß wiedererweckte Sprachen in Wahrheit nicht über längere Zeit vollkommen vergessen waren. Die Wiedererweckung als Erstsprache ist dann der sicherste Weg, eine Sprache und letzlich einem Volk vor dem Untergang zu bewahren.

Alex
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#13
 
Dazu möchte ich nur ergänzen, dass vermutlich das Klingoniche eine bessere Sprecherbasis hat als das Gotische. Als Erstspprache sind aber beide denkbar ungeeignet.
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#14
 
Ich muss ehrlich sagen, dass bei längerer Überlegung meine Meinung nun etwas anders aussieht. Per se halte ich Gotisch als Erstsprache für nicht so schlecht. Aber ich denke mir, dass die Feilung an der Sprache viel länger sein sollte, länger als dass ich anfange, ein Kind aufzuziehen. Wenn Gotisch in einer Community, sei es auch virtuell häufiger gesprochen würde, würde auch die Sprache wieder natürlicher werden, mehr Wörter aufnehmen, die mit der Zeit natürlicher wachsen, als würde einer alleine den Wortschatz ausbauen. Der Sprachzustand wäre nun einfach zu roh, als dass man ein Kind darin erziehen sollte. Davon abgesehen bin ich immer noch der Idee sehr zugetan, dass Gotisch dadurch einen Schritt mehr revitalisiert würde. Gotisch hat meiner Meinung nach keine allzuschlechte Quellenlage, weitaus besser als manche anderen Trümmersprachen. Eine Revitalisierung könnte mit den geeigneten Menschen meiner Meinung nach glücken, aber das würde noch lange dauern.
Es gibt zwar kein Volk mehr, das von sich sagt, sie seien Goten, aber es gibt dennoch viele, die dem Gotentum sehr zugetan sind und sich mit der Sprache auseinandersetzen. Das sind entweder selbst Sprecher einer germanischen Sprache oder Spanier. Ich bin der Meinung, so ein Interesse könnte schon ausreichen, um eine Interessengruppe zu bilden, die die Sprache als Umgangssprache verwendet. Ich weiß auch von einigen, die die Sprache schon benutzen, wenn sie miteinander schreiben. Und ich kenne einige Spanier, manche sind auch Mitglied in unserem Verein, die noch gotische Nachnamen haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Goten abstammen ist bei ihnen weitaus höher als bei manchem anderen.
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