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Erledigt: 01.07.2018, 18:21:10 Niederdeutsches Genus im Sprachkontakt zu Deutsch
#1
Erledigt: 01.07.2018, 18:21:10
 
Hallo,
ich habe das komische Problem, dass mir partout kein Bachelorarbeitsthema einfällt. Nu habe ich gedacht, zu untersuchen, inwiefern sich das niederdeutsche Genus seit der niederdeutschen Philogenese bis heute unter Sprachkontakt zum Deutschen entwickelt hat. Ich denke nämlich, dass bis auf wenige Ausnahmen das Niederdeutsche bei allen Nomen das Genus an das Deutsche angepasst hat. Denkt ihr 1. dass das ein mögliches Thema für eine Bachelorarbeit wäre und 2. gibt es darüber schon etwas? Ich konnte nichts finden und in Grammatiken wird nicht auf etwaige Literatur darüber verwiesen.

Vielen Dank und viele Grüße,
Kevin
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#2
 
Hallo, Kevin!
Genus ist ein schon ziemlich cooles Thema. Ich habe Skandinavistik auf Magister studiert und hatte Genus vor 2-2,5 als Thema für die mündliche Prüfung. Ich kann mich nicht mehr soo detailiert daran erinnern und mein Thema war auch schon anders als das, was du suchst. Aber ich habe meine alte Literaturliste aufbewahrt und da sind schon ein paar nette Sachen, die dir vielleicht was bringen. Sie sind zwar nicht speziell für Niederdeutsch aber man kann bei den neueren Werken auch nachschauen, was sie zitiert haben und vielleicht ist etwas dabei.

Viel Erfolg!
Viele Grüße,
Damyana

Monographien:
1. Aikhenvald, A. (2003): Classifiers. A Typology of Noun Categorization Devices. Oxford: OUP.
2. Corbett, G. (1991): Gender. Cambridge: CUP.

Artikel:
Super interessant und sehr allgemein : Köpcke, K. M./ Zubin, D. (1984): „Sechs Prinzipien für die Genuszuweisung im Deutschen: Ein Beitrag zur natürlichen Klassifikation.“ In: Linguistische Berichte 93, 26-50.

sonst auch:
Duke, J. (2005): „Gender Systems and Grammatikalization: Examples from German and
Germanic“. In: Leuschner, T. et al. (eds.): Grammatikalizierung im Deutschen. Berlin/ New York:
de Gryter, 31-57.
Duke, J. (2010): „Gender reduction and loss in Germanic: The Scandinavian, Dutch, and
Afrikaans case studies“. In: Dammel, A./ Kürschner, S. / Nübling, D. (eds.): Kontrastive
germanistische Linguistik. Hildesheim et al: Georg Olms Verlag, 31-57.
Kürschner, S. (2011): „The interacftion of gender and declension in germanic languages.“ In:
Folia linguistica 45:2, 355-388.





(07.10.2015, 20:03:37)Kevin schrieb: Hallo,
ich habe das komische Problem, dass mir partout kein Bachelorarbeitsthema einfällt. Nu habe ich gedacht, zu untersuchen, inwiefern sich das niederdeutsche Genus seit der niederdeutschen Philogenese bis heute unter Sprachkontakt zum Deutschen entwickelt hat. Ich denke nämlich, dass bis auf wenige Ausnahmen das Niederdeutsche bei allen Nomen das Genus an das Deutsche angepasst hat. Denkt ihr 1. dass das ein mögliches Thema für eine Bachelorarbeit wäre und 2. gibt es darüber schon etwas? Ich konnte nichts finden und in Grammatiken wird nicht auf etwaige Literatur darüber verwiesen.

Vielen Dank und viele Grüße,
Kevin
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#3
 
Zum inhaltlichen Teil kann ich leider nicht so viel sagen. Hast du denn schon eine Idee, wie du das untersuchen möchtest und ggf. anhand welcher Daten? Gerade die Verfügbarkeit von letzteren wäre für mich ein wesentliches Kriterium, nachdem ich die Tauglichkeit bewerten würde.
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#4
 
Hallo,
vielen Dank erstmal, Garfield. Da wird sicherlich etwas für mich bei sein, das ich gut gebrauchen kann. :)

Zitat:Zum inhaltlichen Teil kann ich leider nicht so viel sagen. Hast du denn schon eine Idee, wie du das untersuchen möchtest und ggf. anhand welcher Daten? Gerade die Verfügbarkeit von letzteren wäre für mich ein wesentliches Kriterium, nachdem ich die Tauglichkeit bewerten würde.
Ich habe mir noch keine allzukonkreten Gedanken hierzu gemacht. Allgemein würde ich natürlich durch die Zeitstufen des Niederdeutschen und Deutschen schauen. Ich müsste dann schauen, ob es so ist bzw. es irgendwie belegen, dass das Altsächsische relativ eigenständig war und der Sprachkontakt zum Deutschen ziemlich gering. Bezüge zum Altsächsischen würde ich aber eher nur anekdotisch anbringen. Mit zunehmender Zeit würde sich der Sprachkontakt verstärken und ich würde vor allem beim Mittelniederdeutschen ansetzen, das durch die wirtschaftliche Eigenständigkeit vielleicht immer noch relativ unabhängig vom Deutschen war (was ich noch irgendwie zeigen müsste), und würde die Nomina des Neuniederdeutschen untersuchen, die es auch schon im Mittelniederdeutschen gab. Dann würde ich schauen, wie die Genera damals waren und wie sie heute sind, bzw. schauen, wie sich das Genus während dieser Zeit verändert hat, wenn das die Quellenlage bei manchen Nomina zulässt. Anhanddessen würde ich dann versuchen, die Theorie zu bekräftigen, dass vor allem seit der Phase der Zweisprachigkeit Plattdeutschlands (die überwiegend nach dem Fall der Hanse eintrat) das Genus des Deutschen sich auf das Niederdeutsche übertragen hat für die gleichen Kognate. (Vielleicht schaut man auch auf Nichtkognate?)

Ich schätze, dass ich vor allem für das Neuniederdeutsche mit Korpora arbeiten muss? Ich weiß nicht einmal, ob es für das Niederdeutsche einen zugänglichen Korpus gibt, ich habe noch nie irgendwas mit Korpora gemacht.

Wie du siehst, habe ich noch nicht wirklich eine genaue Ahnung, ich habe bisher nicht so oft wissenschaftlich gearbeitet, weil wir das nie mussten im Studium. (Mit Verlaub ist das Studium in Bremen wenig anspruchsvoll, die erste Hausarbeit, die wir schreiben müssen, ist die Bachelorarbeit....)

Viele Grüße,
Kevin
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