(15.12.2013, 04:25:09)KlettAnni schrieb: Hallo, ich bin ganz neu hier (habe das Forum durch puren Zufall entdeckt und hoffe, jd. mag mir helfen),
Herzlich Willkommen!
(15.12.2013, 04:25:09)KlettAnni schrieb: Ich wollte fragen, ob ich es richtig verstanden habe, wenn ich sage, dass beispielsweise Komposita im Deutschen produktiv sind und daher sich auch leichter sog. Ad-hoc-Bildungen oder Okkasionalismen bilden lassen. Da besteht doch ein Zusammenhang, wenn ich das richtig verstanden habe? Ich hoffe es.
Das würde ich auch so sehen. Dass ein Wortbildungsverfahren
unproduktiv ist, heißt ja nichts anderes, als dass es nicht mehr für die Bildung neuer Wörter eingesetzt wird. Das am häufigsten für die germanistische Linguistik genannte Beispiel hierfür ist wohl die Suffigierung mit
-t, mit der noch im Ahd. deverbale Feminina gebildet wurden (ahd.
tuon -
tāt; heute:
Tat). Ich würde also sagen, dass Gelegenheitsbildungen nicht nur leichter sondern ausschließlich mit produktiven Wortbildungsmustern gebildet werden. Nicht mehr produktive Muster verlieren zudem mit der Zeit ihre Transparenz und sind daher für solche spontanen Bildungen nur schwer zugänglich. Einige Wortbildungsmuster sind ja auch deutlich häufiger bei Okkasionalismen zu finden als andere - hier kann man auch Rückschlüsse auf die Auswahl von Mustern finden.
Eine Häufigkeitsauflistung (zumindest für das Englische) solltest du in
Hohenhaus, Peter (1996): Ad-hoc-Wortbildung. Terminologie, Typologie und Theorie kreativer Wortbildung im Englischen. Frankfurt am Main u. a.: Peter Lang.
finden und zur Häufigkeit in Presse und Literatur etwas in
Peschel, Corinna (2002): Zum Zusammenhang von Wortneubildung und Textkonstitution. Tübingen: Niemeyer.
Vermutlich hast du diese Bücher sowieso schon für dein Referat rausgesucht, da solltest du also schnell was finden. :)