Das Forum zu Sprache und Sprachlichem — offen für alle Sprachinteressierten und -verzweifelten, die ein großes oder kleines Fragezeichen haben oder mit Gleichgesinnten fachsimpeln wollen.
für das Referat ist es jetzt zu spät, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich der Aufsatz von Lydia White (2007) "Linguistic theory, universal grammar, and second language aquisition". (In: B. VanPatten und J. Williams (eds) Theories in second language aquisition) ganz gut für eine solche Diskussion eignet. Ich bin kein Verfecher der UG aber dort sieht man, wie man empirisch versucht der UG auf den Grund zu gehen und sie zu belegen. Gegenargumente sind auch schnell gefunden, wenn man sie liefern möchte.
Zumindest kommen auch Leute damit zurecht, die nicht all zu tief in der Materie stecken. Vllt. lohnt sich ein Blick da rein, wenn nicht bereits geschehen.
(05.08.2014, 13:55:57)Anna K. schrieb: Hallo zusammen,
für das Referat ist es jetzt zu spät, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich der Aufsatz von Lydia White (2007) "Linguistic theory, universal grammar, and second language aquisition". (In: B. VanPatten und J. Williams (eds) Theories in second language aquisition) ganz gut für eine solche Diskussion eignet. [...] Gegenargumente sind auch schnell gefunden, wenn man sie liefern möchte.
Zumindest kommen auch Leute damit zurecht, die nicht all zu tief in der Materie stecken. Vllt. lohnt sich ein Blick da rein, wenn nicht bereits geschehen.
Ich finde den Literaturhinweis ebenfalls nützlich und werde mir das auch mal ansehen, insofern auch danke von mir für den Hinweis ;)
(05.08.2014, 13:55:57)Anna K. schrieb: Ich bin kein Verfecher der UG aber dort sieht man, wie man empirisch versucht der UG auf den Grund zu gehen und sie zu belegen.
Das finde ich interessant, weil ich mich wie gesagt schon länger frage, ob man generative Grammatik auch ohne UG haben kann :) Das ist (bzw. kommt mir so vor als sei es) ja eine aufeinander aufbauende Konzeption; kann man da einfach das "philosophische Fundament" entfernen, ohne die darauf aufbauende Theorie zu "beschädigen"?
Zitat:Das finde ich interessant, weil ich mich wie gesagt schon länger frage, ob man generative Grammatik auch ohne UG haben kann Lächel Das ist (bzw. kommt mir so vor als sei es) ja eine aufeinander aufbauende Konzeption; kann man da einfach das "philosophische Fundament" entfernen, ohne die darauf aufbauende Theorie zu "beschädigen"?
Interessante Frage - ich denke schon; zumindest auf einem anfänglichen Level. Die Generative Grammatik ist zwar aus der UG entstanden und baut auf ihr auf, bzw. ist ein Teil davon. Aber gerade die Betrachtung der Syntax geschieht ja auf einem 'logischen' Level und ist gerade für Studiumsbeginner meist der einleuchtendste Einstieg in die Syntax. Und das muss ja nicht immer im Verbund mit der UG geschehen, sondern soll den Beginner ja nur darin schulen, Konstituenten zu erkennen, sie in eine logische Reihenfolge zu bringen und mit einem Syntaxmodell zu arbeiten. Selbst wenn man nicht davon ausgeht, dass Sprachvermögen angeboren ist, könnte man die Generative Grammatik als Modell ansetzen, wie wir annähernd Sätze im Gehirn verarbeiten. Zudem hat die Generative Grammatik ja auch andere Modelle maßgeblich beeinflusst, bzw. ordentlich Vorarbeit geleistet, die nicht mehr mit der UG arbeiten.
(06.08.2014, 12:36:48)thf schrieb: Das finde ich interessant, weil ich mich wie gesagt schon länger frage, ob man generative Grammatik auch ohne UG haben kann :) Das ist (bzw. kommt mir so vor als sei es) ja eine aufeinander aufbauende Konzeption; kann man da einfach das "philosophische Fundament" entfernen, ohne die darauf aufbauende Theorie zu "beschädigen"?
Naja, solche Fragen sind immer etwas schwierig zu beantworten.
Ich sehe es als zwei unterschiedliche Konstrukte an: Die generative Grammatik ist für mich ein Modell, welches Strukturen und Phänomäne der Sprache beschreibt und dort Zusammenhänge darstellt. Man muss es ja nicht so machen wie die Generativisten, gibt auch genug andere Modelle, die nicht schlechter oder besser sind.
Die UG ist in meinen Augen eine Theorie dazu, wie wir neurologisch/biologisch/kognitiv uns die Sprache und die menschliche Sprachfähigkeit vorstellen. Ich glaube weniger daran, dass es ein angeborenes Sprachmodul gibt, sondern eher an eine Kognition, die dem Menschen es ermöglicht Sprache zu lernen und anzuwenden.
Wo die Strukturen der Sprache(n) ihren Ursprung haben, hat für mich bei der Auseinandersetzung mit Sprachphänomemen keine Auswirkungen darauf, womit ich sie beschreibe und/oder darstelle. Selbst wenn sie anerzogen sind (im Sinne des Behaviorismus), sind sie trotzdem in ihrer Form da.
Wichtiger wird die UG natürlich dann, wenn man sich damit beschäftigt, Phänomene zu beschreiben, die sich auf die Sprachfähigkeit beziehen (bspw. beim Spracherwerb oder der Sprachverarbeitung). Da muss man natürlich sich viel mehr mit der Kognition und den neuronalen Prozessen auseinandersetzen. Abhängig davon, ob man die UG als Grundlage nimmt oder nicht, kann man unterschiedliche Theorien und Arbeitshypothesen auf diesem Gebiet haben.
Ich würde somit spontan sagen, dass die Spachforschung bisher unterschiedliche Konzepte und Theorien hervorgebracht hat und man sich letztendlich die aussuchen sollte, die im gegebenen Fall das Problem am besten erfassen. Wenn ich der Meinung bin, dass das minim. Programm mein Phänomen bestens erklärt, kann ich das doch nicht einfach ignorieren, nur weil ich nicht an die UG glaube, oder???
Moin moin,
anbei ist die Hausarbeit für den Kurs 'Einführung Fachdidaktik'. Nicht wundern, es ist nicht gerade eine Hausarbeit, in die ich so viel Arbeit gesteckt habe, dass ich stolz darauf sein wollen würde. ;) Und es sind ja auch nur 5 Seiten oder so. Aber weil ihr mir so eifrig und gut geholfen habt, Danke dafür!, wollte ich euch trotzdem die Arbeit nicht vorenthalten. ;)
Viele Grüße,
Kevin
(Falls es wichtig ist: Ich übernehme jegliche Verantwortung für die Inhalte der Hausarbeit.)