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Erledigt: 25.05.2017, 13:36:24 alltäglicher Sprachgebrauch "weder noch"
#1
Erledigt: 25.05.2017, 13:36:24 97_question 
 
Hallo!

Kurz zu mir: Ich bin Psychologiestudentin und schreibe gerade an meiner Bachelorarbeit. Ich habe mich ein Semester lang versucht in die Soziolinguistik-Vorlesung zu setzen, weil ich gern Germanistik als Nebenfach belegt hätte. Bin aber mit dem Stoff GAR nicht klar gekommen. Nach 3 vorlesungen musste ich das Handtuch werfen, weil ich nicht mehr mitgekommen bin...
Also: Wenn ihr mir was erklärt - erklärts mir für Dumme Zwinker

Wir haben eine Studie durchgeführt mit mehreren Fragebögen.
Bei einem Fragebogen habe ich mich sehr an der Antwortmöglichkeit "weder noch" gestört. Ich kenne das nämlich aus dem alltäglichen Sprachgebrauch, dass "weder noch" für eine besonders starke Ablehnung genutzt wird.
Ich habe auch ein Thema abgefragt, was in unserer Region sehr unbeliebt ist: Religiosität.
Die Reihenfolge der Antowrtmöglichkeiten waren "stimme nciht zu" "stimme weitgehend nicht zu", "weder noch", "stimme weitgehend zu", "stimme zu".

In der Verteilung der Antworten sind auch "Stimme nicht zu" und "Weder noch" besonders stark vertreten.

Jetzt wüsste ich gern, ob es eine Untersuchung zu solchen sinnabgewandelten Formulierungen gibt?

Ist "weder noch" eine regionsspezifische Formulierung? So ähnlich wie "Schnitte" im sächsischen eine Brotscheibe bezeichnet, aber in NRW ein abwertendes Wort für Mädchen ist?

Fällt da jemandem von euch was dazu ein?
Wenn ja, hätte ich gern den link zur Literatur. An der Uni kann ich das bestimmt öffnen.

Es bricht aber auch ncihts zusammen, wenn keinem was einfällt. Dann schreib ich das einfach als unbelegte Vermutung hin Zwinker

LG
knipsknaps
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#2
 
Also ich kenne weder noch nur als Formel für den Ausschluss beider von zwei vorher genannter Optionen, hier also "weder Zustimmung noch Ablehnung". Als Ausdruck für eine besonders starke Ablehnung ist mir das noch nirgends begegnet.
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#3
 
Da würde ich einfach mal nachschauen, was die Literatur zu Likert-Skalen bereithält.
Insgesamt würde ich, wenn sich die Gelegenheit biten sollte, denselben Fragebogen mit einer Likert-Skala wiederholen, wo nur die Extreme benannt sind. Dann kommt man nicht in Verlegenheit weder noch anzukreuzen. Dann kann man überprüfen, ob die Antwort-Alternative selbst einen Einfluss auf die Antworten gehabt hat und damit als Artefakt anzusehen ist.
Insgesamt ist jedoch bekannt, dass es eine sog. Tendenz zur Mitte oder auch error of central tendency bei mehrstufigen Skalen gibt.

Als Literatur aus Sicht der Linguistik ließe sich da vll.
Sebastian Rasinger (2008): Quantitative Research in Linguistics - An Introduction. Continuum.
oder
Carson T. Schütze (1996): The empirical Base of Linguistics. The University of Chicago Press.
empfehlen.
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#4
 
Hallo!

Ich danke euch sehr für eure schnellen Antworten und entschuldige mich für meine späte...

Ich habe über dieses "weder noch" noch mal nachgedacht. Es ist wohl eher ein "ist mir egal" oder "keine Ahnung", als eine starke Ablehnung. Abgelehnt wird in dem Zusammenhang ja eher das Thema.

In der Literatur findet sich bei dem Konstrukt, was ich gemessen habe auch eine besondere Häufung von indifferenten Antworttendenzen (Was erklären würde, warum der Autor unseres Fragebogens eine 4Punkt-Likertskala verwendete und keine 5Punkt-Likertskala mit "weder noch"-Antwortmöglichkeit. aber ist ja egal was der doofe studi sagt.... Motzrot )
naja, hauptsache es lässt sich gut rechnen...

Sorry für das gemotze, aber das war leider nciht das einzige bei der Konzipierung der Studie, wo ich übergangen wurde und ich muss nun besch.. Daten auswerten. Undecided

Ich wünsche euch einen schönen Jahreswechsel!

LG
Knipsknaps
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