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Erledigt: 28.12.2012, 23:40:16 Kunst- bzw. Plansprache
#1
Erledigt: 28.12.2012, 23:40:16
 
Guten Morgen,

Ich bin auf der Suche nach einer Kunstsprache. Nun bin ich alles andere als ein Sprachwissenschaftler und auch nicht besonders sprachbegabt. Aber ich kann sehr gut einschätzen, wieviel Gehirnschmalz dazu gehört, eine solche zu entwickeln.
Ich hab mich durch einige Linguisten-Foren gegraben. Dieses ist das einzige, in dem überhaupt Kunstsprachen aus Fantasy-Romanen auftauchten UND nicht gleich verissen wurden. Zumindest hab ich nichts besonders positives gefunden.
Ich arbeite seit geraumer Zeit an einem Buch. Mein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Geschichte und Religion. Das fesselt meine Zeit und Aufmerksamkeit vollständig. Andererseits kam von "mitlesenden" engen Freunden immer wieder der Einwurf, dass ich auf keinen Fall die Sprachen außer acht lassen dürfe.

Vielleicht gibt es ja unter euch jemanden, der sich daran mal versucht hat oder versuchen möchte oder jemanden kennt.... na ihr wisst schon.
Aus meinen Studienzeiten weiß ich, wieviele interessante und witzige Projekte im Schrank verschwinden.
Zeit ist genug da, ich habe es nicht besonders eilig. Eher im Gegenteil.

Prinzipell bin ich für alles offen. Ich wäre schon froh, wenn ich ernst genommen werde. Außer dem Herrn der Ringe wird Fantasy-Literatur von Wissenschaftlern ja gern in die Mumpitzabteilung gesteckt. Zumindest musste ich diese Erfahrung bei Theologen und Historikern machen. Obwohl ich selbst zu ihnen gehöre ;)

Also wie schon gesagt, ich wäre für jeden konstuktiven Hinweis dankbar. Es ist einfach nicht mein Arbeitsfeld.

LG
jorag
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#2
 
Hehe,
ich kenne eine Reihe Kollegen, die irgendwann schon mal eine Kunstsprache entwickelt haben, oder sich zumindest daran versucht haben. Mal sehen, ob ich jemanden auf den Beitrag hier aufmerksam machen kann. Es würde helfen, wenn Du etwas genauer beschreibst, was Du eigentlich willst: nur ein paar Phrasen oder eine komplett "produktive" Sprache mit Wortschatz und detaillierter Grammatik? Soll die Sprache spezielle Eigenschaften haben, vielleicht besonders exotisch klingen etc.? Soll es eine menschliche Sprache sein oder die von Fabelwesen, Außerirdischen?
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#3
 
Moinsen, na das ging ja sehr schnell.

Es geht nicht nur um Phrasen. Das würde ich mir schon allein deshalb verbieten, weil es einfach zu viel Arbeit macht, ein solches Konstrukt zu entwickeln und dann nur halbherzig zu verwenden. Wenn dann das volle Programm.
Ich habe mir über den Charakter der Sprache noch keine genauen Gedanken gemacht. War wohl ein Fehler. Selbst beim kurzen Überlegen merke ich, dass es sogar mindestens zwei sehr unterschiedliche sein müssten. Exotisch muss nicht sein. Persönlich würde ich eine sehr weiche Sprache bevorzugen (keine Ahnung wie ich das sonst nennen soll). Also nicht sehr Klingonisch. Es gibt keine Fabelwesen oder Außerirdische. Es ist zwar gedacht wie ein High-Fantasy, bezieht sich aber sowohl auf die menschliche Welt als auch( den Namen dafür hab ich noch nicht. Nennen wir es als Arbeitsbezeichnung "Himmel"), wie gesagt, Theologie ist mein Gebiet Zwinker. Sie müsste auf jeden Fall den Anschein erwecken, dass sie seeeeeeeeeeeeehr alt ist und einen ähnlich universellen Anspruch haben. Vom Habitus etwa wie Sindarin. OHNE!!! sie in einer Form zu kopieren. Tolkin ist Tolkin ist Tolkin! Genau genug?
Nachtrag: es wäre gut, wenn sie schreibbar wäre. Das ist wohl mehr ein Fall für einen Kaligraphen, aber da kenne ich die richtigen....
Desweiteren hapere ich auch immer noch mit den Namen. Das sollte sich auch in der Sprache wiederfinden oder rekrutieren. Ich brauche so etwas ähnliches wie die bei den Israelis "Ben sowieso" oder wie es die Russen mit dem Vatersnamen machen. Denkbar wäre auch etwas wie das schottische MC. Der Oberbegriff steht fest. Aber es muss sich anhand der beigeordneten Namen eine Art Dynastie manifestieren. Namen und Verkettungen spielen eine große Rolle. Ich habe auch in Bezug auf Frauennamen nur sehr wenige Beispiele von perfekten zunächst unsichtbaren Überschneidungen gefunden. Bsp: Sabine und Ines. Im Kreis angeordnet schließt Ines den Namen Sabine. Leider stößt man eher zufällig auf solche Dinge. Anagrammgeneratoren sind viel zu ungenau.
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#4
 
Hallo,
Plansprachen sind etwas wunderbares, weil man sich dort als Linguistik oder Sprachenbegeisterten komplett austoben kann.
Ich selbst habe auch schon vier Sprachen erfunden, um mit grammatischen Phänomenen zu spielen, die es sonst nicht gibt.
Ich kannte mal eine Seite, da hat einem geholfen, eine eigene Sprache zu bilden, aber kann sie gerade nicht mehr finden. Wäre ja was für dich gewesen.

Ich würde dir gerne helfen, wenn du willst.
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#5
 
Kevin, meinst Du vielleicht das "language construction kit" von zompist.com?
(dt. Fassung hier: http://sanstitre.nfshost.com/sbk/dekit.html )
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#6
 
Genau so etwas war das. Allerdings ging die Seite, die ich meinte, wirklich in die Tiefe und hat quasi didaktisch die einzelnen Themen abgearbeitet.
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#7
 
Nachtrag: in David Crystals Weblogeintrag von heute findet sich eine Diskussion über die Herangehensweise zur Schaffung einer Kunstsprache.
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#8
 
Mit ein paar Italienischkenntnissen könnte auch das "Aga magèra difúra: Dizionario delle lingue immaginarie" von Albani & Buonarroti (1994) recht hilfreich sein (eben sehe ich, das gibt's auch auf Französisch). Zahlreiche Projekte sind verzeichnet, Personen dito, meist gibt's auch noch Proben von Erscheinung und Schriftbild (soweit nicht sowieso lateinisch).

Schwieriger ist allerdings die Vorstellung, eine Sprache (oder Schrift) könnte per se "alt aussehen". Da musst du dir schon klar drüber werden, was das für dich ausmacht (viele QXYZ im Schriftbild? große morphologische Redundanz?), um dann gezielter suchen zu können.

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#9
 
Hallo :)

Ich glaube, ein Stichwort, das dir weiterhelfen könnte ist "conlang", resp. "conlanging".
Unter dem Begriff findest du zahlreiche Internetcommunities, die sich alleine diesem Hobby widmen.

Hier mal ein paar Links:
http://en.wikipedia.org/wiki/Conlang
http://conlang.org/
http://www.frathwiki.com/Main_Page
http://cals.conlang.org/
http://listserv.brown.edu/archives/conlang.html

Zusätzlich gibt es zahlreiche Foren, du dir über die Links erschließen kannst.

Auch wenn es sich dabei oft um "Laien-Linguisten" handelt, bin ich mitunter recht erstaunt, auf welchem Niveau dort diskutiert wird; ein paar "richtige" Linguisten treiben sich dort allerdings auch rum.

Das hilft dir evtl. einen Eindruck davon zu gewinnen, was es schon gibt, was möglich ist oder vielleicht sogar jemanden zu finden, der dir behilflich ist.
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#10
 
Noch ein Nachtrag: Via LinguistList wurden Kollegen aufgerufen, die sich mit Conlangs befassen: http://linguistlist.org/issues/22/22-2295.html
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#11
 
Und noch ein Nachtrag: Das TIME Magazine beschäftigt sich heute mit der Frage, wieso wir so gerne Sprachen erfinden: http://linglink.de/inventedlgs
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