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Erledigt: 01.05.2018, 23:40:00 Universitaetswahl / Studiumplanung
#1
Erledigt: 01.05.2018, 23:40:00
 
Hallo an alle,

ich bin zufaellig auf dieses Forum gestossen und muss sagen: Kompliment! Tolle Idee! Wirklich toll, dass es soviele Gleichgesinnte gibt! :)

Ich habe ein paar Fragen, die moeglicherweise schon an anderer Stelle beantwortet wurden *sorry*.

Ich habe meinen Bachelor in Bielefeld gemacht (Germanistik/ Anglistik, beide mit Schwerpunkt Linguistik). Meine BA-Arbeit hab ich im Bereich der Korpuslinguistik verfasst. Derzeit studiere ich in Bari, Italien, Uebersetzungswissenschaften (Deutsch-Englisch-Italienisch). Auch dieser Studiengang sieht einen gewissen Anteil an linguistischen Vorlesungen vor (Semiotik).
Mit dem Master werd ich voraussichtlich im Oktober fertig und ich ueberlege nun, wie es beruflich weitergehen soll. Mein Ziel (oder besser: Traum) ist es, in Linguistik zu promovieren. Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Ausrichtung der Linguistik hier in Italien wenig gefaellt (extrem philosophisch) und ich ueberlege daher, wieder nach Deutschland zurueckzukommen. Ob ich erneut einen Master machen muss oder direkt "einen naechsten Schritt" machen kann, haengt wahrscheinlich individuell und von den Unis (bzw. den Studienordnungen) ab. Aber vielleicht hat ja jemand von euch auch bezueglich Italien Erfahrungen gemacht (das Angebot ist hier auch sehr gross und es ist echt schwierig genau zu wissen, welcher Studiengang in meine Richtung geht). Im Falle eines zweiten Masters stelle ich mir jedenfalls vor, allgemeine Linguistik zu studieren (mit Schwerpunkt Soziolinguistik oder Psycholinguistik). Welche Unis wuerdet ihr mir empfehlen? Waere ein zweiter Master ueberhaupt empfehlenswert? Bei einer Promotion muesste ich doch schon sicher genau wissen, worueber ich schreiben will, oder?

Ich hoffe, ihr koennt mir ein paar Tipps oder Anregungen geben... ansonsten freue ich mich auch einfach auf einen Austausch mit Gleichgesinnten.

Liebe Gruesse aus Bari,
Sarah
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#2
 
Hallo, sarahjaneb

Hast du dir diesen Thread schon angesehen: https://www.linguisten.de/Thread-Kann-mi...ung-helfen ?

Falls du in Bari einen Master-Abschluss bekommst, dann sollte dich das zur Promotion in Deutschland befähigen. Meistens ist es sogar so, dass man auch mit einem Bachelor promovieren dürfte (dann allerdings mit Auflagen). Das wichtigste ist, dass du eine/n Betreuer/in findest, der/die bereit ist, dein Promotionsprojekt zu betreuen.

Bezüglich Unis mit guter Soziolinguistik kann ich dir nicht viel sagen. Bei der Psycholinguistik sind Potsdam, HU Berlin, Saarbrücken und Leipzig (mit dem MPI-CBS und dem MPI-EVA direkt vor der Tür) ganz gut -- diese Liste ist aber bei weitem nicht vollständig. Es kommt halt auch immer drauf an, was man gern machen möchte: Erstspracherwerb, Zweitspracherwerb, Satzproduktion, Satzverstehen, etc.

Ich hoffe, das hilft dir weiter.
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#3
 
Hallo Sebastian,

herzlichen Dank für die Antwort.
Den Thread hatte ich nicht gesehen, danke :)
Werdgleich mal mit dem Lesen anfangen :)

Danke nochmal und liebe Grüße
Sarah
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#4
 
Hallo,

ich denke auch, dass dein Masterabschluss dich zur Promotion in Deutschland befähigt (wozu sonst wurden diese Systeme eingeführt?). Das hängt aber vermutlich von den einzelnen Promotionsordnungen ab und fordert dann vielleicht einen zusätzlichen Antrag auf Prüfung des nicht-deutschen Abschlusszeugnisses.

Den Weg zur Promotion mal ganz pragmatisch gesehen:
Wenn du ohne strukturiertes Programm, also ohne Doktorandengruppe oder Graduiertenkolleg o.ä. promovieren möchtest und schon einen Bereich hast, der dich interessiert, würde ich dir empfehlen, dich vor allem über die Arbeiten einzelner Professoren zu informieren und nicht generell nach den Spezifizierungen der Studiengänge zu schauen. Klar, diese Spezifizierungen werden natürlich durch den Schwerpunkt des Lehrstuhlinhabers geprägt, aber es gibt auch viele Wissenschaftler, die sich unabhängig von ihrer Uni in einigen Bereichen spezialisieren und dann auch in diesen Bereichen tolle Betreuer sein können.
Eine Promotion funktioniert nicht ohne eine solche Betreuung und gerade wenn du im Moment relativ unabhängig bist, was den Studienort angeht, stehen dir alle Möglichkeiten offen, eine/n Betreuer/in zu finden, der/die dir bei deinem Thema zur Seite steht und dich fordert und fördert.
Eine solche Betreuung kann dann ja auch zunächst ohne direkten Anschluss an eine Uni stattfinden. Das schließt allerdings mit ein, dass du dich anderweitig finanzieren kannst, was natürlich nicht so besonders einfach ist. Ganz anders sieht es aus, wenn du auf ein Stipendium oder eine Stelle als Mitarbeiter, etc. angewiesen bist.
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#5
 
Hallo,
herzlichen Dank für die Antwort. Das mit dem reibungslosen Uniwechsel hab ich damals auch gedacht, als ich mich in Italien eingeschrieben hab (die Einschreibung hat sage und schreibe einanderthalb Jahre und eine Menge Nerven gekostet ;)). Aber das kann natuerlich auch an der italienischen Buerokratie liegen ;)
Habe mir ueberlegt, dass ich mal ein persoenliches Hochschul-Ranking erstelle mit den Aspekten, die mir wichtig sind und dann die entsprechenden Unis kontaktiere und nachfrage, was dort die Studienordnung besagt. Danke nochmal und

Liebe Gruesse aus Bari,

Sarah
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#6
 
Neous hat das schon richtig gesagt: Wenn du promovieren möchtest, dann solltest du nicht so sehr auf die Uni, sondern auf die Wissenschaftler achten. Denn letztendlich wirst du von einem Professor oder einer Professorin betreut und er/sie muss für dein Thema passen und dich betreuen wollen. An welcher Uni das dann stattfindet, sollte Nebensache sein.
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#7
 
(09.01.2012, 17:53:25)sarahjaneb schrieb: (die Einschreibung hat sage und schreibe einanderthalb Jahre und eine Menge Nerven gekostet ;)). Aber das kann natuerlich auch an der italienischen Buerokratie liegen ;)

Ein Schelm, wer hierbei die Benennungsmotive des sogenannten "Bologna-Prozesses" hinterfragt. Tippteufel
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#8
 
(10.01.2012, 12:40:28)janwo schrieb:
(09.01.2012, 17:53:25)sarahjaneb schrieb: (die Einschreibung hat sage und schreibe einanderthalb Jahre und eine Menge Nerven gekostet ;)). Aber das kann natuerlich auch an der italienischen Buerokratie liegen ;)

Ein Schelm, wer hierbei die Benennungsmotive des sogenannten "Bologna-Prozesses" hinterfragt. Tippteufel


Hahaha... ich befuerchte dann aber doch eher, dass es an der (sued)-italienischen Buerokratie liegt ;).. aber wer weiss ;)
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#9
 
Ich grüße Euch werte Mit-Linguisten,

ich habe meinen Bachelor an der Uni Paderborn nun endlich bis auf ein paar Formalitäten in der Tasche und suche grade nach einer Uni für den Master.

Hat jemand von Euch aktuelle Infos/Erfahrungen was folgende Unis angeht: Hamburg, Münster und Bremen/Oldenburg? Meine Interessengebiete sind Sprachhistorie, Niederdeutsch, Sprachwandel und Pragmatik.

Ich wäre Euch dankbar wenn Ihr mir vll ein paar Pros und Contras der entsprechenden Unis geben könntet, grade Münster mit der kleinen Anzahl an Plätzen reizt mich sehr.

Vielen Dank schonmal :)
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#10
 
Ich greife @Kevin mal vor: Wenn Dir Niederdeutsch wichtig ist, wäre Bremen ein guter Kandidat.
Was Münster angeht bin ich sentimental befangen. Aber bis da der Le(e/h)rstuhl wieder sicher besetzt ist wäre ich skeptisch über die Zukunftsfähigkeit des Studiengangs. Zu Hamburg können andere mehr sagen.
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#11
 
@janwo hat Recht, was das Niederdeutsche angeht, es ist zumindest schwerpunktartig im Master an der Uni Bremen miteinbezogen und es gibt hier ja auch das Institut für Niederdeutsche Sprache, das aber eher uni-unabhängig arbeitet. Da könntest du aber neben dem Master-Studium dein Interesse weiter verfolgen.
Allerdings liegt dieser Master in Bremen auch gerade in der Umstrukturierung und Neuakkreditierung. Die erste große Änderung, die dabei herauskommen wird (und das ganz sicher), ist die Trennung von der Uni Oldenburg. Ab dem Wintersemester lässt sich der Master "Language Sciences" also wieder vollständig in Bremen studieren, ohne Anteile davon in Oldenburg belegen zu müssen. Weitere Schwerpunkte werden dort dann auch sein: Sprachtypologie, Koloniallinguistik, Diskurslinguistik, Multimodale Analyse (Film, Comic, Medientexte). Besonders den letzten Bereich wollen wir gerade noch mehr ausbauen.
Der Bereich Pragmatik ist mehr im Master Germanistik angesiedelt, auch die Mediävistik ist da relativ stark, aber eher von einer literaturwissenschaftlichen Perspektive heraus. Der Vorteil in Bremen ist dabei, dass man viele Seminare des MA Germanistik auch für den MA Language Sciences besuchen kann, weil diese Seminare polyvalent sind und deswegen für beide Studiengänge angerechnet werden.

Also: Bremen ist im Gegensatz zu Münster im Moment besser aufgestellt, wenn auch die Linguistik hier ähnlich klein ist. Aber es passiert viel, wovon ich in Münster leider nicht so viel höre.
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#12
 
Also, wie neous schon sagte, in Bremen gibt es viel Angebot zum Niederdeutschen, ähnlich viel sehe ich aber auch in Oldenburg, ich meine, mich zu erinnern, dass auch dort, Niederdeutsch zum Germanistikstudium dazu gehört. (Guck mal)
In Bremen gibt es immer mal wieder einige Kurse an der Uni zu bestimmten niederdeutschen Themen von Mitarbeitern des Instituts für niederdeutsche Sprache. Außerdem gibt es mich, der Plattdeutschkurse an der VHS anbietet, falls dir das Angebot an der Uni nicht ausreicht. =P
Ich habe allerdings keine Ahnung, wie die Sprachvermittlung in der Germanistik ist. Ich habe von einigen gehört, dass sie schlecht sein soll und ich kann mir gut vorstellen, dass man danach immer noch nicht fähig ist, Niederdeutsch akkurat zu nutzen; da muss sich wohl oder übel ein ausgeprägtes Selbststudium anschließen.
Aber Bremen bietet dennoch einige niederdeutsche Angebote, Radio Bremen hat niederdeutsche Inhalte (auch wenn sie mir zu wenig sind), es gibt das Institut, an der Uni gibt es viele Angebote, wir richten gerade einen niederdeutschen Beirat ein, und und und.
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#13
 
(25.03.2013, 10:39:00)Kevin schrieb: Ich habe allerdings keine Ahnung, wie die Sprachvermittlung in der Germanistik ist. Ich habe von einigen gehört, dass sie schlecht sein soll und ich kann mir gut vorstellen, dass man danach immer noch nicht fähig ist, Niederdeutsch akkurat zu nutzen; da muss sich wohl oder übel ein ausgeprägtes Selbststudium anschließen.

Um das gleich klarzustellen: Der Master Germanistik bietet keine Sprachvermittlung für Niederdeutsch an. Das ist weder in den Modulen vorgesehen noch gibt es da besonderes Engagement. Wenn überhaupt, werden da höchstens mal einzelne Seminarsitzungen zu angeboten, aber ich weiß im Moment auch gar nicht, welche/r Lehrende das übernehmen sollte (und ich bin ja eine von ihnen...).

Auch im Master Language Science sieht das Angebot zur direkten Sprachvermittlung eher mager aus. Aber im Wintersemester jetzt wurde zum Beispiel ein Seminar mit dem Titel "Niederdeutsche Grundlagen des Hochdeutschen" angeboten, wobei die wiederum noch in der Kooperation mit Oldenburg entstanden ist und demnach im nächsten Wintersemester nicht mehr dabei sein wird.

Ich empfehle sowieso einen Blick in die Vorlesungsverzeichnisse, daran kann man am besten sehen, was angeboten wird, hier für die Uni Bremen im SoSe:
http://www.uni-bremen.de/studium/lehrver...Bsem%5D=18

Und wie gesagt: Der Master in Bremen wird gerade umgebaut.
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