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Teamfrage: 15.07.2018, 22:20:30 Fragen kunterbunt, die einzeln keinen Thread wert sind
#1
Teamfrage: 15.07.2018, 22:20:30
 
So der allgemein gehaltene Titel dieses Threads, der dazu beitragen soll, dass nicht aus jeder kleinen Frage ein Thread wird. Denn der Anlass ist eine Frage, die ich nicht zuordnen kann. Betrifft wohl Phraseologie. Aber das sei hier nur die erste Frage:

Man kennt die Wendung Fernsehen gucken. Ich glaube, manche Gebildetere sagen lieber fern sehen. Mir ist aber Fernsehen gucken viel vertrauter. Und was mich daran wundert, ist, dass man nicht einmal sagt Fernseher gucken, was zwar ebenfalls blöd klingt, aber doch die Praxis immerhin besser beschreibt als Fernsehen gucken. Wie kommt es zu dieser Wendung?
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#2
 
Ich kenne eher 'Fernseher' als Bezeichnung für 'Fernsehgerät'.

Nächste Frage:
Während meiner Schulzeit im Pleistozän habe ich gelernt:
1. Es gibt Wortarten, z.B. Substantive und Verben.
2. Es gibt Satzbestandteile, z.B. Subjekt, Prädikat, Objekt.

In letzter Zeit lese ich jedoch oft, auch und gerade bei Linguisten, so etwas:
- Das Verb des Satzes steht vor / hinter dem Objekt. -

Meine Deutschlehrer hätten mir das als 'uneinheitliche Gliederungsgrundlage' angestrichen.
Ist der Begriff 'Prädikat' mittlerweile falsch / ausgestorben / politisch inkorrekt?
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#3
 
Wenn man (wie ich, oder Dein Deutschlehrer) Terminologiefetischist ist, ist das durchaus eine kritische Bemerkung wert.

Es ist nur so, dass in der sogenannten basic order typology der Satzgliedfolgen (Subjekt-Prädikat-Objekt, oder Subjekt-Objekt-Prädikat oder oder oder) man sich oft entscheiden muss. In vielen Sprachen ist das Prädikat mehrteilig, nimm nur deutsche Konstruktionen mit HIlfsverb als Beispiel. Was zählt man bei der Typologie solcher Abfolgen, wo vielleicht S oder O noch zwischen Hilfs- und Vollverb treten, jetzt als Prädikatsposition? Da hat man sich mehr oder weniger explizit darauf geeinigt, dass das ((am meisten) flektierte) Vollverb ausschlaggebend ist. Daher hat der begriff "Verb" in solchen Abfolgetypologien durchaus eine gewisse Daseinsberechtigung.

Und wenn wir schon von Typologie reden: Viele Kollegen glauben heutzutage gar nicht mehr daran, dass es so etwas wie Wortarten wirklich außerhalb der Köpfe und Bücher von Linguisten gibt. ;)
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#4
 
Und wieder wurde ich geholfen! :)
Insofern macht das 'Verb' allerdings Sinn. Kleiner Scherz am Rande:
"Ist das macht Sinn ein Anglizismus? Nicht wirklich." :D

Nur dies verwirrt mich:
(10.08.2011, 19:07:04)janwo schrieb: Und wenn wir schon von Typologie reden: Viele Kollegen glauben heutzutage gar nicht mehr daran, dass es so etwas wie Wortarten wirklich außerhalb der Köpfe und Bücher von Linguisten gibt. ;)
Klar, die Grenzen sind durchlässig; man kann z.B. Verben und Adjektive substantivieren. Aber was sollte grundsätzlich an der Einteilung in Wortarten falsch sein? In meinem nicht-linguistischen Kopf schwirren die jedenfalls noch herum.

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#5
 
Es gibt Sprachen, wo man schlichtweg nicht die "üblichen" oder "klassischen" Wortartgrenzen ziehen kann. Auch ohne Wortartkonversion. Diese Kategorien machen da einfach keinen Sinn.

A propos Sinn machen: Auch da gibt es etwas leswenswertes zu, nämlich die fachliche Meinung im Sprachlog.
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#6
 
Ein weiterer Punkt ist, dass Begriffe wie "Subjekt" oder "Adjektiv" aus der Schulgrammatik stammen, die an klassischen Sprachen wie Latein und Griechisch sowie an modernen europäischen Schulsprachen orientiert und sich über die Jahrhunderte entwickelt hat. Wenn man sich allerdings mit Nicht-Indoeuropäischen Sprachen befasst, wird schnell klar, dass die dafür entwickelten Konzepte und Begriffe nicht immer greifen. Und welche Kategorien setzt man an, um Wortarten/Wortklassen zu definieren? Da gibt's viel Literatur zu. Selbst solche Begriffe wie "Wort" die trivial erscheinen, sind nicht unproblematisch im Sprachvergleich.
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#7
 
Hallo liebe Ratgeber,

ich bin verzweifelt auf der Suche nach einer Antwort auf die folgenden Fragen:

(1.) um welche Wortart handelt es sich bei dem Ausdruck "derjenige" und
(2.) welche Satzfunktion (syntaktische Funktion) nimmt der Ausdruck "derjenige" in einem Satz ein?
Ferner interessiert mich (3.), ob der Ausdruck "derjenige" (prinzipiell) in die Kategorie der singulären Termini (Eigennamen, definite Beschreibungen (i.S.v. Kennzeichnung) oder Indikatoren [=indexikalische-/ deiktische Ausdrücke]) eingeordnet werden kann.

Im Grunde genommen geht es mir um alle möglichen (grammatischen, syntaktischen, pragmatischen, semantischen, metasprachlichen, logischen, linguistischen usf.) Eigenschaften eines solchen Ausdrucks. Ein relevanter Beispielsatz wäre: "Derjenige, der die Stelle bekommt, hat 10 Münzen in der Tasche".


Vielen vielen Dank für Eure Hilfe!
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#8
 
Hi,

Wortart: Demonstrativpronomen
Satzglied: grundsätzlich alle Funktionen, die ein Pronomen oder ein Substantiv haben kann
Satzglieder: Subjekt, Genitiv-, Dativ-, Akkusativobjekt, (Adverbiale???)
oder Satzgliedteil: Determinator (derjenige Mann) oder Genitivattribut
Pragmatik: es ist ein deiktischer Ausdruck ("derjenige" verweist auf Gegenstände oder Personen, wobei worauf es genau verwiesen wird, hängt vom Kontext ab)

Bin gespannt auf Ergänzungen oder Korrekturen Lächel
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#9
 
Es gibt auch Gegenden, wo Artikel+Eigenname (der Thomas, der Wulff) unhöflich-pejorativ sind, während es andernorts völlig ok zu sein scheint.
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#10
 
(Für euch bestimmt) ganz einfache Frage: Was ist das für eine Sprache (gefunden auf YouTube)?

Zitat:Rûnom yn de provinsje is it te sjen en te rûken. Boeren binne manmachtich oan it jarjen. De greidboeren binne hast klear en de bouboeren kinne no ek oan de slach.

Erinnert ein bisschen an Niederländisch. Friesisch???
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#11
 
Hallo, eine Quellenangabe wäre schön. Ich tippe ganz scharf auf das Westfriesische. Die meisten Wörter kenne ich daher.
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#12
 
(07.04.2012, 20:58:41)Kevin schrieb: Hallo, eine Quellenangabe wäre schön. Ich tippe ganz scharf auf das Westfriesische. Die meisten Wörter kenne ich daher.

Merci vielmals, der Tipp ist wohl goldrichtig.
Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=zPaXX0PY27o
Ich Depp hätte nur auf die Überschrift zu schauen brauchen. Wallbash-win

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#13
 
Ein Kumpel von mir meinte, folgender Satz sei richtig:
„Doch sie verschwinden, wenn sie Raphael trifft.“

Ich allerdings vermute eher, dass man nur
„Doch sie verschwinden, wenn Raphael sie trifft“
sagen darf.

Das denke ich, weil „sie“ in diesem Wort das (erste) Subjekt ist; in der oberen Variante würde an „sie“, was im Nominativ Plural steht, ein Verb der dritten Person Singular angehängt, obwohl dort ein Verb der dritten Person Plural stehen müsste.

Sind beide Sätze grammatikalisch korrekt?
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#14
 
(20.05.2012, 21:29:16)above schrieb: Ein Kumpel von mir meinte, folgender Satz sei richtig:
„Doch sie verschwinden, wenn sie Raphael trifft.“

Ich allerdings vermute eher, dass man nur
„Doch sie verschwinden, wenn Raphael sie trifft“
sagen darf.

Das denke ich, weil „sie“ in diesem Wort das (erste) Subjekt ist; in der oberen Variante würde an „sie“, was im Nominativ Plural steht, ein Verb der dritten Person Singular angehängt, obwohl dort ein Verb der dritten Person Plural stehen müsste.

Sind beide Sätze grammatikalisch korrekt?
Als normaler Sprachuser würde ich sagen:
Es kommt darauf an, wer wen trifft. Man kann doch z.B. sagen: "Die Leute fallen um, wenn sie der Schlag trifft." Wenn Raphael das Subjekt des Nebensatzes ist, ist die erste Variante vielleicht nicht sonderlich elegant, aber m.E. grammatisch richtig. Grundsätzlich kann man im Deutschen die Stellung von Subjekt und Objekt - mit Unterschieden in der Betonung - vertauschen.
Was meinen die Experten?
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#15
 
(20.05.2012, 22:16:30)Denglishman schrieb: Wenn Raphael das Subjekt des Nebensatzes ist, ist die erste Variante vielleicht nicht sonderlich elegant, aber m.E. grammatisch richtig.

Sehe ich genauso.

Der erste Satz ist schriftlich ambig, weil das zweite "sie" hier ohne Kontext auch als 3. Sg. fem. und Raphael als Objekt interpretiert werden könnte, mit "sie" als Akk. Pl. und Raphael als Subjekt ist es eine stark markierte Wortstellung, aber er ist nicht ungrammatisch.
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